- Die Anhörungen der Mitte-Bundesratskandidaten Martin Pfister und Markus Ritter haben begonnen.
- Die FDP-Bundeshausfraktion empfiehlt beide Mitte-Bundesratskandidaten zur Wahl.
- Die SVP-Fraktion hat noch keine Wahlempfehlung beschlossen. Sie will am Tag vor der Wahl über das Vorgehen beraten.
- Auch die GLP will am kommenden Dienstag definitiv entscheiden. «Tendenziell steht Martin Pfister unseren Zielen näher», sagt Fraktionschefin Corina Gredig aber.
Jedem Fraktionsmitglied sei es damit selber überlassen, welchen Kandidaten er oder sie wählen wolle, sagte FDP-Fraktionschef Damien Cottier. Beide Kandidaten seien gut.
Parteipräsident Thierry Burkart sagte, die Fraktion habe auch beschlossen, dass sie jemandem aus dem offiziellen Ticket der Mitte wählen wolle. Die Mitte habe Anrecht auf einen Bundesratssitz. Es sei ein «sehr intensives Hearing» gewesen, sagte Burkart.
Cottier führte auch aus, die FDP-Fraktion sei froh darüber, dass die Mitte ein offizielles Ticket präsentiere. Themen an den beiden Hearings seien die Sicherheitspolitik, aber auch Europapolitik, Sozialpolitik und das Funktionieren des Bundesrats gewesen.
SVP-Fraktion fasst noch keinen Beschluss
Nach der Anhörung der beiden Mitte-Bundesratskandidaten hat die SVP-Fraktion im Bundeshaus noch keine Wahlempfehlung beschlossen. Sie will am Tag vor der Bundesratswahl erneut zusammenkommen und das Vorgehen beraten.
Wie die SVP-Fraktion nach den beiden Hearings bekanntgab, standen bei den Anhörungen «zentrale Fragen der Sicherheit, Verteidigungsfähigkeit und bewaffneten Neutralität im Vordergrund».
Der neue VBS-Vorsteher werde sich am Prinzip «Neutralität und Abschreckung» auszurichten haben. An diesem Kriterium werde die SVP-Fraktion die Mitte-Kandidaten messen. Es gelte für den neuen Vorsteher, die bewaffnete Neutralität und Sicherheit der Schweiz «wiederherzustellen».
Auch GLP entscheidet nächste Woche definitiv
Bei der Anhörung bei der GLP hat offenbar Kandidat Pfister überzeugt. «Seine Position liegt näher an unserer als diejenige von Markus Ritter», sagte Fraktionschefin Corina Gredig (ZH). Eine Wahlempfehlung für Pfister sei das aber noch nicht.
Ihre Fraktion werde die Diskussion über eine allfällige Wahlempfehlung für die Nachfolge von Bundesrätin Viola Amherd in der nächsten Woche fortsetzen, sagte Gredig vor den Medien. «Wir haben noch nicht abgestimmt.» Pfister komme den Zielen der Grünliberalen aber näher als Ritter.
Ein Vorteil von Pfister sei seine Exekutiverfahrung, so Gredig. Dafür weise Ritter «in seinen Kerndossiers» grosse Kenntnisse aus. Insgesamt hätten es beide Kandidaten «so weit gut gemacht», sagte die GLP-Fraktionschefin weiter. Ihre Fraktion habe die Kandidaten auf Herz und Nieren geprüft.
Kommenden Dienstag finden erneut Fraktionssitzungen statt. SP und Grüne werden dann die beiden Mitte-Kandidaten anhören und wie die anderen Fraktionen eine Wahlempfehlung abgeben oder darauf verzichten.