Wer doppelt geimpft ist, muss bis zur Drittimpfung künftig nicht mehr sechs Monate warten. Im Kampf gegen die Pandemie hat der Bundesrat am Freitag angekündigt, die Booster-Frist demnächst auf vier Monate zu verkürzen. Mit dem Booster will man dem abnehmenden Impfschutz nach der zweiten Impfung entgegenwirken.
Es wird befürchtet, dass die Impfung bei der Omikron-Variante nicht ganz so gut schützt, sagte Anne Lévy, Direktorin des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) am Freitag in der «Arena». Die ersten Daten würden zeigen, dass der Schutz vor schwerer Erkrankung nach sechs Monaten zwar immer noch gut sei, aber nicht mehr ganz so gut bei Omikron. «Darum lohnt es sich, die Drittimpfung bereits nach vier Monaten zu machen.»
«Man vergisst, wie gut die Impfung schützt»
Auch wenn jetzt bereits drei Impfdosen nötig werden: Von einem Reinfall will Lévy nicht sprechen. «Man vergisst oft, wie gute diese Impfung bei den bisherigen Varianten – inklusive Delta – gegen schwere Erkrankungen schützt.» Nämlich in 95 Prozent der Fälle. «Das ist auch das, was uns interessiert.»
Doch ist es mit der dritten Impfung dann getan? «Das wissen wir noch nicht», sagt Anne Lévy. Die Meinungen dazu gingen in der Wissenschaft auseinander. «Die einen sagen, drei Impfungen würden reichen.» Das zeigten etwa verschiedene Kinderimpfungen, bei denen drei Dosen genügten. Die BAG-Direktorin schliesst aber nicht aus, dass man sich auch in Zukunft regelmässig gegen Corona impfen lassen muss. Es gebe auch Wissenschaftler, die davon ausgehen, dass es wie etwa bei der Grippe regelmässige Auffrischungen brauche. «Das werden wir sehen.»