Anfang Woche haben die ersten Kantone mit der Booster-Auffrischungsimpfung gegen Corona für Personen über 65 begonnen. Der Riesenandrang hat die Systeme zum Teil überlastet.
Im Tessin müssen die 65-Jährigen noch bis Januar auf den Booster warten, weil zuerst die über 75-Jährigen an der Reihe sind. Das habe einen einfachen Grund, erklärt der Tessiner Kantonsapotheker und Impfstratege Giovan Maria Zanini: «Die zweite Impfung muss mindestens sechs Monate zurückliegen. Deshalb sind nun erst die vor April Geimpften dran. Das sind die über 75-jährigen.»
Schrittweise nach Dringlichkeit zum Ziel
Der Kanton Tessin verfolgt von Anfang an ein schrittweises Impfverfahren. Zuerst die Menschen in den Altersheimen, dann alle über-75 jährigen, dann alle über 65 und so weiter.
Die Idee dahinter: Zuerst sind all jene dran, die es am meisten brauchen. Der Kanton ist überzeugt, dass ein solches Verfahren übersichtlich und damit gut organisierbar ist. Und nicht zuletzt schürt es bei jenen, die noch nicht dürfen, die Lust, sich impfen zu lassen.
Bisher hat diese Tessiner Impfstrategie vergleichsweise hervorragend funktioniert. Die Impfquote ist eine der höchsten der Schweiz. Das liegt natürlich auch am Umstand, dass der Südkanton am stärksten von der ersten Corona-Welle getroffen wurde und vergleichsweise die meisten Toten zu beklagen hatte. Auch in den Tessiner Altersheimen starben viele Menschen.