Die Initiative «Berufliche Vorsorge – Arbeit statt Armut» wollte verhindern, dass Arbeitnehmende über 50 wegen der Pensionskasse auf dem Arbeitsmarkt weniger attraktiv sind.
Die Beiträge, die Arbeitnehmer und Arbeitgeber je zur Hälfte in die Pensionskasse einbezahlen müssen, steigen mit zunehmendem Alter an. Gleich hohe Beiträge für alle Altersstufen wollte deshalb die Initiative festschreiben.
Doch die Sammelfrist für die Unterschriften lief ohne Erfolg ab. Das Komitee hat die Initiative am 30. September zurückgezogen, sagt Pierre Bayerdörfer.
Nationalrat unterstützt Anliegen
Grund dafür ist ein Entscheid des Nationalrats: Dieser hatte im Juni ohne Gegenstimme eine Motion der BDP angenommen, die genau das Gleiche verlangt wie die Initiative.
Der Ständerat hat die Motion zwar noch nicht behandelt. SP-Politiker Pierre Bayerdörfer, Präsident des Vereins Workfair 50+, zeigt sich aber zuversichtlich: «Ich gehe davon aus, dass der Ständerat bei diesem Resultat gar nicht anders kann, als dem zuzustimmen.»
Fehlende Unterschriften
In der Folge müsste der Bundesrat einen Vorschlag dazu ausarbeiten. Mehr hätte auch der Verein mit seiner unformulierten Initiative nicht erreichen können, sagt Bayerdörfer.
Umso mehr, als man nach dem Rückzug die fehlenden Unterschriften kaum mehr hätte zusammenbringen können, um auf die benötigten 100’000 zu kommen.
Zu diesem Zeitpunkt war es relativ aussichtslos. Wir hatten ein paar tausend Unterschriften.
Statt an die Urne will der Verein Workfair 50+ nun auf die Strasse. Am 2. Mai soll in Bern eine nationale Demonstration gegen die Altersarmut stattfinden, sagt Bayerdörfer. Dazu habe der Verein bereits viele Organisationen angeschrieben.
Demo ohne Pro Senectute
Nicht beteiligen wird sich dabei Pro Senectute, wie deren Sprecher Peter Burri Follath festhält. Der Protest auf der Strasse sei für die Organisation nicht der angemessene Weg.
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