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Armee und Zivilschutz Armee-Orientierungstag für Frauen soll Pflicht werden

  • Junge Frauen sollen künftig obligatorisch am Orientierungstag für einen Dienst in der Armee teilnehmen müssen, so wie es für Männer schon gilt.
  • Der Bundesrat nimmt einen zweiten Anlauf für die Verfassungsänderung und hat eine Vernehmlassungsvorlage dazu bestellt.
  • Die Regierungskonferenz Militär, Zivilschutz, Feuerwehr und der Verband Militärischer Gesellschaften Schweiz begrüssen den Plan.

Die Frauen sollen einen Einblick erhalten in die Möglichkeiten und Chancen, die das Militär und der Zivilschutz ihnen bieten, erklärte Bundesrätin Viola Amherd vor den Medien. Damit soll erreicht werden, dass sich mehr Frauen als heute für einen freiwilligen Dienst entscheiden.

«Das ist ein wichtiger Schritt. Es sei auch ein wichtiger Schritt in Richtung Chancengleichheit», heisst es im entsprechenden Bericht des VBS zur «Einführung eines obligatorischen Orientierungstages für Schweizerinnen».

Ein für Frauen obligatorischer Armee-Orientierungstag ist schon einmal gescheitert. 2018 wurden die Arbeiten am Vorhaben eingestellt, weil sich die Kantone gegen das Obligatorium und die damit verbundene Verfassungsänderung aussprachen.

VBS: Beide Dienstpflichtmodelle sind tauglich

Um genug Personal für Armee und Zivilschutz zu haben, eignen sich laut dem Bundesrat beide seit längerem zur Debatte stehenden Dienstpflichtmodelle. Sowohl eine «Sicherheitsdienstpflicht» als auch eine «bedarfsorientierte Dienstpflicht» würden laut VBS etwa gleich hohe Investitionen und jährliche Kosten für Bund und Kantone auslösen. Prüfen will der Bundesrat auch eine Beteiligung von ausländischen Personen an der Dienstpflicht.

Person in Tarnuniform von hinten, umgeben von Uniformierten.
Legende: Die Schweizer Armee möchte mehr Frauen in ihren Reihen. Keystone/Sigi Tischler

Das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) hat den Auftrag erhalten, dem Bundesrat bis Ende 2027 den Antrag zum weiteren Vorgehen in Sachen Dienstmodellen zu stellen.

Militärverband: «Meilenstein»

Der Verband Militärischer Gesellschaften Schweiz (VMG) kämpfe schon seit Jahren für dieses Anliegen, das 2018 noch knapp gescheitert sei, sagte VMG-Präsident Stefan Holenstein. Das sei ein Meilenstein. Für die Armee sei es eine Chance, den immer noch sehr tiefen Frauenanteil von rund 1.4 Prozent zu erhöhen – mit gut qualifizierten und motivierten Frauen.  

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Auch die Regierungskonferenz Militär, Zivilschutz, Feuerwehr (RK MZF) begrüsst den obligatorischen Orientierungstag mit Blick auf eine umfassendere Information.

Bericht zur Weiterentwicklung der Dienstpflicht

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Am 4. März 2022 hat der Bundesrat das VBS beauftragt, zwei Varianten für die langfristige Weiterentwicklung des Dienstpflichtsystems zu vertiefen. Der Bericht zeigt, dass beide Modelle Bestandesprobleme von Armee und Zivilschutz langfristig lösen können.

 In der «Sicherheitsdienstpflicht» sind wie heute ausschliesslich Schweizer Männer dienstpflichtig. Sie leisten Dienst in der Armee oder im Katastrophenschutz, einer neuen aus Zivilschutz und Zivildienst fusionierten Organisation in der Zuständigkeit der Kantone.

In der «bedarfsorientierten Dienstpflicht» wird die Dienstpflicht auf Schweizer Frauen ausgeweitet, wobei nur Dienst leistet, wer für die Alimentierung von Armee und Zivilschutz benötigt wird. Der Zivildienst bleibt bestehen. In beiden Varianten werden mehr Diensttage im Zivilschutz und weniger in den Tätigkeitsbereichen des heutigen Zivildienstes geleistet.

(Quelle: VBS)

SRF 4 News aktuell, 15.01.2025, 15:00 Uhr ; 

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