- Von Januar bis September dieses Jahres haben 7753 Personen ein Asylgesuch eingereicht.
- Das bedeutet ein Rückgang von 27.7 Prozent, gemäss Staatssekretariat für Migration (SEM).
- Grund seien unter anderem die Coronapandemie und die damit verbundenen Grenzschliessungen.
Die Pandemie habe zu einer Zäsur der Asylmigration geführt, heisst es in der neuesten Asylstatistik des SEM. Auch die Asylmigration in die Schweiz sei ab Mitte März 2020 praktisch zum Stillstand gekommen. «Grenzkontrollen, Grenzschliessungen und Ausgangsbeschränkungen behinderten auch die Migration in einem grossen Ausmass.»
Bericht des Staatssekretariats für Migration SEM
An den Grenzen Europas, im Nahen Osten und in Afrika hielten sich jedoch weiterhin viele Geflüchtete auf, schreibt das SEM. Im dritten Quartal, als die Grenzen wieder offen waren, war der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr mit 14.3 Prozent weniger gross. Die Zahlen sind im Vergleich zu den Vorjahren immer noch tief. Das SEM führt dies auf die Aktionen der türkischen Grenzschutzbehörden zurück.
Meiste Gesuche aus Afghanistan
Im September gingen 1131 Gesuche ein, was 5.5 Prozent weniger sind als im September 2019. Die wichtigsten Herkunftsländer der Personen, die im September ein Asylgesuch eingereicht haben, sind Afghanistan mit 222 Gesuchen, Türkei (167 Gesuche), Eritrea (142 Gesuche), Algerien (123 Gesuche) und Syrien (75 Gesuche).
Wiederaufnahme des Resettlement-Programms
Die Zahl der Rückführungen steigt nach dem Lockdown im Frühling wieder. 295 Personen verliessen im September die Schweiz kontrolliert oder wurden zurückgeführt. Die Schweiz fragte bei 381 Personen einen Dublin-Staat um Übernahme an und 91 Personen wurden in den zuständigen Dublin-Staat überführt. Gleichzeitig wurde die Schweiz im September von anderen Dublin-Staaten um die Übernahme von 309 Personen ersucht. 94 Personen wurden der Schweiz überstellt.
254 Personen sind im Zusammenhang mit dem Resettlement-Programm im August und September in die Schweiz eingereist. Das Programm sieht die Aufnahme von bis zu 1600 besonders schutzbedürftigen Geflüchteten in den Jahren 2020 und 2021 vor. Diese Einreisen waren aufgrund der Coronapandemie zwischenzeitlich unterbrochen worden.