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Folge der Corona-Massnahmen Asylgesuche gehen deutlich zurück

  • Von April bis Juni dieses Jahres haben lediglich 1314 Personen in der Schweiz Asyl beantragt.
  • Das sind fast 60 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) mitteilt.
  • Laut SEM ist die Migration im zweiten Quartal in ganz Europa stark zurückgegangen. Das sei auf die Corona-Massnahmen zurückzuführen – etwa Grenzkontrollen oder Reiseverbote in gewisse Länder.

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Übereifer bei Triage von Asylverfahren
aus Rendez-vous vom 19.06.2020. Bild: Keystone
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Wurden im zweiten Quartal 2019 noch 3347 Asylgesuche gestellt, waren es 2020 in derselben Periode nur noch 1314. Die Zahl der Asylgesuche sinkt seit fünf Jahren stetig, der Rückgang wurde durch die Coronakrise jedoch nochmals verstärkt.

Denn nebst verstärkten Grenzkontrollen und Reiseverboten in gewisse Länder musste die Schweiz gewisse Einreisen aufgrund der Corona-Pandemie sistieren.

Bis Mitte Juni schränkte die Schweiz die Einreise aus allen Schengen-Staaten mit Ausnahme des Fürstentums Liechtenstein ein. Infolge dieser Beschränkungen waren auch alle Dublin-Überstellungen ausgesetzt.

Für die Periode 2020 bis 2021 beschloss der Bund die Aufnahme von bis zu 1600 besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen. Eine erste 26-köpfige Gruppe dieses Kontingents reiste im März in die Schweiz ein. Die weiteren geplanten Einreisen mussten aufgrund von Covid-19 sistiert werden.

Über 600 Rückführungen wurden annulliert

Darüber hinaus waren auch Rückführungen von abgewiesenen Asylsuchenden in ihre Herkunftsländer oder in Dublin-Staaten nur eingeschränkt möglich.

Von März bis Mai 2020 mussten insgesamt 614 Ausreisen auf dem Luftweg annulliert werden, überwiegend aufgrund der Corona-Pandemie. Im gleichen Zeitraum fanden 452 Ausreisen auf dem Luftweg statt (Vorjahresperiode: 1572 Personen).

Ein Grenzwächter begleitet Migranten zur Personenkontrolle bei der Grenzkontrolle am Zoll des Bahnhofs Chiasso.
Legende: Im zweiten Quartal dieses Jahres wurden in der Schweiz 60 Prozent weniger Asylgesuche beantragt als in der Vorjahresperiode. Keystone

Im ersten Halbjahr 2020 wurden in der Schweiz insgesamt 4592 Asylgesuche eingereicht, was im Vergleich zur Vorjahresperiode einem Rückgang von 34.7 Prozent entspricht. Einen Rückgang von 39.6 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet der Juni mit 606 Gesuchen (2019: 1003).

Die wichtigsten Herkunftsländer der Personen, die im Juni ein Asylgesuch in der Schweiz eingereicht haben, sind Eritrea mit 149 Gesuchen, Afghanistan (118 Gesuche), Algerien (50 Gesuche), Syrien (49 Gesuche) und die Türkei (39 Gesuche).

SRF 4 News, 10.08.2020, 11:00 Uhr ; 

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