- Die Umweltbewegung Klimastreik hat in acht Schweizer Städten zu Demonstrationen aufgerufen.
- Sie verlangt ein Moratorium auf den Bau und den Betrieb von fossilen Kraftwerken.
- Auch weltweit haben Klimademonstrationen stattgefunden.
Die Umweltbewegung «Klimastreik» hat zu Protesten aufgerufen, denen in Bern, Zürich, Aarau, Lausanne, Luzern, Neuenburg, Sitten und St. Gallen gefolgt wurde. Schweizweit gingen mehrere tausend Personen auf die Strasse.
Von Zürich bis nach Genf
Bei einer Medieninformation fordert die Bewegung, dass in einer Mangellage der Energieverbrauch reduziert werden müsse. Statt Strom in fossilen Kraftwerken zu produzieren, soll vermehrt Strom gespart werden. Dieser Spareffekt solle durch eine progressive Bepreisung von Strom erreicht werden. Privatpersonen sollen dabei eine bestimmte Menge an Strom gratis beziehen können. Strom über diesem Mindestmass soll hingegen stark verteuert werden.
In Bern haben am frühen Freitagabend mehrere tausend Personen auf dem Waisenhausplatz und in der Berner Innenstadt gegen einen Ausbau von fossilen Infrastrukturen demonstriert. Vor allem Jugendliche waren an der Kundgebung anwesend.
In Aarau versammelten sich am Freitagabend über 200 Personen zu einer Kundgebung. Die Organisation «Klimastreik Aargau» hatte dazu aufgerufen. Der Protest äusserte sich vor allem gegen das Notkraftwerk in Birr. Nach der Besammlung auf dem Bahnhofplatz setzten sich die Demonstrierenden mit Sprechchören in Richtung Altstadt in Bewegung.
Auch in Zürich versammelten sich geschätzt über 1000 Personen auf dem Münsterhof und zogen durch die Innenstadt. Die vorwiegend jungen Demonstrantinnen und Demonstranten forderten, die «fossile Welle zu brechen». Neben dem Notkraftwerk Birr wurden auch das geplante Reservekraftwerk in Cornaux (NE) und das Flüssiggas-Terminal in Muttenz (BL) kritisiert.
Und auch in der Romandie wurde demonstriert. Rund 300 Personen marschierten am späten Nachmittag für das Klima durch die Strassen von Sion/Sitten. In Genf begaben sich rund 20 Klimaaktivisten um 18 Uhr vor ein Gebäude der Credit Suisse, um gegen ihre Investitionen zu protestieren. In Lausanne versammelten sich einige wenige Aktivisten bei einem Pick-Nick.
Die Umweltbewegung Klimastreik verlangt, dass bei einer drohenden Strommangellage der Betrieb von energieintensiven Sektoren wie die Zement- oder Stahlindustrie gedrosselt werde. Gleichzeitig solle die Arbeitszeit bei gleichbleibendem Lohn gekürzt und der öffentliche Verkehr mit einer Übergewinnsteuer von Energiekonzernen wie Glencore oder Shell vergünstigt werden.
Klimastreik-Demonstrationen weltweit
Auch in Deutschland demonstrierten nach Angaben der Bewegung Fridays for Future (FFF) mehr als 220'000 Menschen für mehr Klimaschutz. Allein in Berlin waren seit dem Nachmittag mehr als 18'000 Menschen unterwegs, in München gut 32'000 und in Hamburg mehr als 12'000 Menschen, teilte die Organisation mit.
In Österreich rief FFF unter dem Motto «Morgen ist zu spät» zur mittlerweile zwölften Klimademonstration auf. Sie forderten ein neues Klimaschutzgesetz für Österreich. Zu Protesten kam es in Wien und weiteren Landeshauptstädten. Allein in Wien sollen nach Angaben von Beobachtern rund zehntausend Menschen auf die Strasse gegangen sein. Die Veranstalter sprachen gar von 25 000 Teilnehmern.
Tausende Menschen haben auch in italienischen Städten für mehr Klimaschutz demonstriert. Unter anderem in der Hauptstadt Rom und in Mailand folgten viele Jugendliche und Erwachsene dem Aufruf von FFF.