Die Regionen Zürich, Lausanne und Basel sollen vom neuen Bahnausbau profitieren, aber auch beispielsweise der Jurasüdfuss und Neuenburg. Fast jede Region erhält etwas.
Für Bahnbetreiber wie die SBB heisst dies aber nicht nur Gratisgeld, sondern auch mehr Zusatzkosten. Denn mehr Schienen bedeutet auch mehr Rollmaterial und mehr Personal – und dafür müssen die Bahnbetreiber aufkommen.
Einen Teil werden wohl auch die Bahnkunden berappen müssen, sagt Widar von Arx, Professor für öffentlichen Verkehr an der Hochschule Luzern: «Ich gehe davon aus, dass die Nachfrage nicht immer im gleichen Ausmass zunimmt, wie die Kapazität ausgebaut wird.» Wolle man den Kostendeckungsgrad konstant halten, «gibt es nur einen Weg: Da müssen die Preise hoch.»
Will man den Kostendeckungsgrad konstant halten, gibt es nur einen Weg: Da müssen die Preise hoch.
Auch Bund rechnet mit Preiserhöhungen
Selbst der Bund geht zwischen 2025 und 2035 von Tariferhöhungen von zwischen 3 und 5 Prozent aus. Zugfahren zu verteuern, ist allerdings gar nicht im Sinne der Bahnunternehmen.
Man fürchtet die Konkurrenz des Individualverkehrs. Denn Autofahren wird dank neuer Technologien und Sharing-Modellen immer günstiger.
Die Bahn aber sei ein Massentransportmittel, also Züge seien nur rentabel, wenn sie möglichst viele Menschen von A nach B bringen würden, sagt Verkehrsexperte von Arx.
Ausbau nur noch auf rentablen Strecken?
Dies sei heute eigentlich nur auf den Paradestrecken wie beispielsweise Bern-Zürich der Fall. «Wenn man es ganz rational machen würde, würde halt fast alles im Mittelland auf der Ost-West-Achse verbaut werden. Und den anderen müsste man sagen: ‹Euch braucht es eigentlich nicht mehr.›»
Das würde bedeuten; man baut nur noch aus, wo Bahnfahren rentiert, und setzt in den Randgebieten zum Beispiel auf Bus statt Bahn. Dies wäre laut von Arx viel günstiger und effizienter – politisch allerdings kaum durchsetzbar.