Die SBB, die Post, die Migros und Coop – viele Firmen laden Oberstufenschülerinnen und -schüler zu Schnupperlehren ein. So erfahren die Jugendlichen, wie ein Betrieb funktioniert, und sie lernen das Arbeitsumfeld kennen. «Für die Schülerinnen und Schüler, die für sich den passenden Beruf suchen, ist das wichtig», sagt Annika Keller, die bei Coop für die Berufsbildung zuständig ist.
Man könne über jeden Beruf so viel nachlesen, wie man wolle, die Schnupperlehre ersetze das nicht. Es sei wichtig, sich selbst in das Umfeld hineinzubegeben, mitzuarbeiten und die Atmosphäre zu spüren. Auch Fragen stellen zu können, sei essenziell. Das alles werde erst bei einem Schnuppertag möglich, so Keller.
Veranstaltungen statt Schnupperlehre
Jedoch gibt es grössere Firmen, die schon seit geraumer Zeit keine Schnupperlehren mehr anbieten, sondern nur noch Veranstaltungen für Gruppen von Schülerinnen und Schüler. So hat zum Beispiel die Zürcher Kantonalbank ZKB auf solche Gruppenevents umgestellt. Der Grund liegt laut dem Unternehmen im grossen Interesse. Es gebe zu viele Schülerinnen und Schüler, die die Bank besuchen möchten, sagt Daniel Alig, Leiter Personal Nachwuchs bei der ZKB.
So ein Info-Halbtag bei der ZKB hat dann auch seinen genauen Ablauf. Zuerst gibt es einen Postenlauf durch die Bank, damit die Interessierten einen Einblick in die verschiedenen Bereiche des Bankgeschäfts oder in das IT-Geschäft erhalten. Am Schluss trifft man sich wieder im Plenum, um einen Ausblick zu erhalten, wie man zu einer Lehrstelle bei der Zürcher Kantonalbank kommt.
Schnupperlehre nur noch online
Ähnlich sieht es bei der Swisscom aus. Auch das Telekommunikationsunternehmen bietet so genannte Erlebnistage für Gruppen von Oberstufenschülerinnen und -schülern an statt einzelner Schnupperlehren. Und dieses Jahr musste wegen der Corona-Pandemie sowieso alles per Videokonferenz stattfinden. Doch in diesen Online-Formaten sieht die Swisscom auch die Zukunft, auch nach Corona.
«Denn wir haben festgestellt, dass wir mit Online-Veranstaltungen viel mehr interessierte Schülerinnen und Schüler erreichen können», sagt Swisscom-Sprecherin Sabrina Hubacher.