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Schnee im Gebirge ist ein Wasserspeicher für den Sommer
Aus SRF 4 News aktuell vom 01.02.2023. Bild: SRF/Zuschauerfoto/Roland Hochmann
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Auswirkungen des Klimawandels Weniger Schnee im Winter führt zu mehr Trockenheit im Sommer

Für sommerliche Trockenheit ist laut einer Studie nicht ein Rückgang an Niederschlägen verantwortlich, sondern das Schneedefizit.

Worum geht es? Eine Studie der ETH Zürich erforscht den Zusammenhang zwischen Schneemenge im Winter und Trockenheit im Sommer. Manuela Brunner, Mitautorin der Studie sagt: «Trockenheit im Sommer kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Einerseits sind es Schneeschmelz-Defizite, die mit dem Schneemangel von heute einhergehen. Ebenfalls wichtig sind Niederschlagsdefizite. Diese sind zeitnaher, im Frühling und im Sommer. Dazu kommen Verdunstungsanomalien im Sommer.» Treffe eine Kombination von diesen Faktoren ein, bekämen wir eine Trockenheit im Sommer.

Fällt weniger Niederschlag? Im Winter fällt gemäss der Expertin im Mittel mehr Niederschlag als in der Vergangenheit. Gleichzeitig würden aber die Temperaturen steigen. Das führe dazu, dass die Schneelinie ansteige. Die Winterniederschläge kämen nicht mehr als Schnee, sondern vermehrt als Regen. «Das hat zur Folge, dass der Regenteil nicht mehr in der Schneedecke gespeichert ist.» Damit ist er nicht mehr für die Schneeschmelze verfügbar.

Was ist ein Dürre-Ereignis in den Alpen? Ein Dürre-Ereignis ist ein Trockenheitsereignis, das sich durch Abflussanomalien auszeichnet. Fällt die Wassermenge in einer bestimmten Saison unter einen bestimmten Schwellenwert, dann spricht die Wissenschaft von Dürre. «Das kann bedeuteten, dass wir saisonal nicht genug Wasser in den Flüssen haben.» Nicht absolute Wassermengen würden angeschaut, sondern die Wassermenge relativ zum saisonalen Mittel.

Schneeschmelze: Grüne Berge mit ab und zu ein bisschen Schnee
Legende: Schneeschmelze am Klausenpass. SRF/MIchal Stipek

Kann man Dürren am Schneemangel festmachen? Die Studie identifiziert Trockenheitsereignisse für die letzten 50 Jahre. Die Autorinnen und Autoren haben bei jedem dieser Ereignisse untersucht, welche Faktoren dieses Ereignis beeinflusst haben. Sowohl Niederschlagsdefizite als auch Schneeschmelzdefizite und Verdunstungsüberschüsse könnten einen Einfluss haben. «Wir zeigen, dass Trockenheitsereignisse, die durch Schneeschmelzdefizite, aber auch durch Verdunstungsüberschüsse ausgelöst wurden, über die Zeit wichtiger geworden sind.» Trockenheiten, die nur durch Niederschlagsdefizite ausgelöst wurden, seien weniger geworden.

Es ist heute wahrscheinlicher, dass ein Trockenheitsereignis mit dem Schneedefizit zu tun hat als noch in den Jahren 1970 bis 1995.
Autor: Manuela Brunner Leiterin Forschung Hydrologie und Klimafolgen in Gebirgsregionen

Wie gross ist das Schneedefizit? Verglichen mit den letzten zwanzig Jahren ist der Faktor Schneedefizit laut der Studie um 15 Prozent wichtiger geworden. «Es ist heute wahrscheinlicher, dass ein Trockenheitsereignis mit dem Schneedefizit zu tun hat als noch in den Jahren 1970 bis 1995.»

Wie kann man damit umgehen? Man wisse, dass Trockenheitsereignisse auch in Zukunft stattfänden und dass sie gar intensiver werden könnten, sagt die Forscherin. Die Gesellschaft als solche müsse sich überlegen, wie sie damit umgehen wolle. In verschiedenen Sektoren, zum Beispiel in der Landwirtschaft, gebe es in der Zwischenzeit Anpassungsstrategien.

SRF 4 News, 01.02.2023; 06:40 ; 

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