- Die mutierten Varianten des Coronavirus breiten sich in der Schweiz weiter aus.
- Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat am Freitag Kenntnis von 674 Fällen.
- Am Donnerstag waren es 582 und am Mittwoch 479 Fälle.
Mit der britischen Mutation B1.1.7 (oder 501Y.V1) steckten sich seit ihrem ersten Auftreten im Oktober im Kanton Waadt 336 Personen an. Das teilte das BAG auf Anfrage der Agentur Keystone-SDA mit.
Am meisten Fälle der britischen Mutation gab es im Kanton Bern mit 88, gefolgt vom Kanton Genf mit 73 und der Waadt mit 51.
Weniger Fälle der südafrikanischen Variante
Der südafrikanischen Variante B1.351 (501Y.V2) liessen sich 13 Fälle zuordnen. Zudem zählte das BAG 325 Ansteckungen durch Viren mit ungeklärter Mutationslinie. Am meisten Fälle traten dabei im Kanton Graubünden auf mit 65, im Kanton Genf mit 51, im Kanton Zürich mit 50 und im Kanton Tessin mit 43.
Das BAG weist darauf hin, dass diese Angaben «nicht repräsentativ» und nur «als deskriptive Information zu gebrauchen» seien. Vor allem in Kantonen, in denen nur wenig oder kein Material sequenziert wurde, würden die Zahlen stark unterschätzt.
Immunantwort nicht mehr so rasch
Tanja Stadler, Biostatistikerin an der ETH Zürich, sagte am Montag in der Sendung «Puls», dass sich die Zahl der Fälle mit der neuen britischen Virusvariante jede Woche verdoppeln. «Momentan sehen wir aber bei Hospitalisationen und Todesfällen, dass es etwas rückläufig ist. Das ist noch sehr fragil in der Schweiz. Wir erwarten, dass wir etwas langsamer steigen mit der neuen Variante.»
Sorge bereite aber die südafrikanische und vor allem die brasilianische Variante, erklärt Stadler. Die drei Varianten seien unabhängig voneinander entstanden. «Aber bei der Variante aus Brasilien wird vermutet, dass das Virus das menschliche Immunsystem gewissermassen ‹ausgetrickst› hat und die Immunantwort nicht mehr so gut darauf reagiert.»