- Unbekannte haben im Zentrum von Oberwil (Baselland) in der Nacht auf Freitag zwei Bankomaten gesprengt.
- Eine weitere Sprengladung detonierte nicht und wurde von Sprengstoffspezialisten unschädlich gemacht.
- Es entstand laut Polizei grosser Sachschaden – die Täter flüchteten.
Anwohner hätten kurz vor 3 Uhr in der Nacht Explosionsgeräusche gehört und die Polizei alarmiert, bestätigt die Baselbieter Polizei. Die Bankomaten hätten sich nebeneinander in einem Gebäude an der Hauptstrasse im Ort befunden. Trümmerteile seien mehrere Meter durch die Luft geflogen. Verletzt worden sei niemand.
Die Polizei entdeckte vor Ort eine weitere, nicht detonierte Sprenglandung. Das betroffene Gebäude wurde geräumt und die Hauptstrasse kurzzeitig gesperrt. Spezialisten der Polizei konnten die Sprengladung unschädlich machen. Im Einsatz stand dabei auch ein Roboterfahrzeug.
Bund ermittelt in rund 30 Fällen
Ob und allenfalls wie viel Geld die Täter mitgehen liessen, war zunächst unklar. Sie entkamen. Die Polizei suchte Zeugen. Die Höhe der Deliktsumme wird abgeklärt. Die Staatsanwaltschaft und die Bundespolizei Fedpol nahmen Ermittlungen auf.
Sprengungen von Bankomaten haben in der Schweiz in den vergangenen zwei Jahren nach Angaben der Bundesanwaltschaft zugenommen. Die Behörde führte dazu zuletzt Strafverfahren in rund 30 Fällen. Die Täterschaft handle oft über die Kantons- und Landesgrenzen hinweg.
Die Bundesanwaltschaft erhob Anfang Oktober erstmals nach einer Sprengung eines Bankomaten Anklage. Demnach muss sich ein 30-jähriger Rumäne vor dem Bundesstrafgericht verantworten. Er soll in Sevelen SG 2019 einen Automaten gesprengt und knapp 127'000 Franken gestohlen haben.