- Der Bundesrat schafft in der Milizarmee ein Cyberbataillon, um die Herausforderungen im Cyberbereich besser bewältigen zu können.
- Die neue Abteilung bestehe aus Armeeangehörigen, die aufgrund ihrer zivilen beruflichen oder akademischen Tätigkeit über die notwendige Cybererfahrung verfügen, schreibt der Bundesrat in einer Mitteilung vom Mittwoch.
- Die Änderung der Verordnung über die Strukturen der Armee tritt am 1. Januar 2022 in Kraft.
Laut dem Bundesrat werden die Herausforderungen im Bereich Cyber immer komplexer, «auch für die Armee», heisst es in der Mitteilung. Daher brauche es ein Cyberbataillon. Es gehe beispielsweise um die Analyse von Angriffen auf die IT-Infrastruktur.
Die Abteilung werde «ein wichtiger Bestandteil des zukünftigen Kommandos Cyber» sein, zu dem ab Anfang 2024 die heutige Führungsunterstützungsbasis weiterentwickelt werden soll.
Junge Talente sollen mitanpacken
Seit 2018 können junge Talenten aus dem Cyberbereich – etwa Absolventinnen und Absolventen einer Informatiker-Lehre oder angehenden Informatik-Studierende – als Schwerpunkt ihrer militärischen Grundausbildung an einem 40-wöchigen Cyberlehrgang teilnehmen.
Zusammen mit anderen Cyberspezialistinnen und -spezialisten aus der Miliz würden diese Armeeangehörigen künftig im Cyberbataillon eingeteilt, schreibt der Bundesrat. Bestehende Cyberformationen würden aufgelöst, die entsprechenden Armeeangehörigen umgeteilt. «Der Armeebestand verändert sich dadurch nicht», heisst es weiter.
Bundesrat passt Stäbe an
Neben dem Cyberbataillon hat der Bundesrat weitere Anpassungen in der Struktur der Armee beschlossen, die mit der seit Anfang 2018 laufenden Umsetzung der «Weiterentwicklung der Armee» erforderlich geworden sind. Gemäss Mitteilung betrifft dies verschiedene Stäbe und insbesondere den Stab operative Schulung.
Weiter hat der Bundesrat die Neubildung des Ingenieursstabes des Heeres beschlossen. Dieser unterstützt das Heer bei der Erarbeitung von militärischen Anordnungen und Grundlagen im Bereich des Geniedienstes aller Truppen mit Fachkompetenz.