- Air Zermatt und Air-Glaciers sollen bei der Bergrettung im Wallis keine Konkurrenz von der Rega oder anderen Helikopterfirmen bekommen.
- Die Walliser Regierung lehnte Beschwerden von Rega und Héli-Alpes ab, die leer ausgegangen waren.
- Der Fall kommt vor das Bundesgericht.
Die Schweizerische Rettungsflugwacht (Rega) und Héli-Alpes hatten sich gegen den Entscheid der Kantonalen Walliser Rettungsorganisation (KWRO) gewehrt, den Auftrag für die Helikopterrettung nur an Air-Glaciers und Air Zermatt zu vergeben. Mit ihren Beschwerden gegen diesen Entscheid sind sie nun aber bei der Walliser Kantonsregierung abgeblitzt.
Darbellay: Entscheid ist für Regierung «rechtskonform»
Der Walliser Staatsrat Christophe Darbellay (Mitte) bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen Bericht der Tageszeitung «Le Nouvelliste», wonach sich die Kantonsregierung im Wesentlichen der Position der KWRO angeschlossen hat.
Der Staatsrat habe das gesamte Verfahren der KWRO von der Bedarfsabklärung bis zur Auftragsvergabe Punkt für Punkt überprüft und jeden einzelnen Beschwerdepunkt der Rekurse geprüft, sagte Darbellay. Die Kantonsregierung sei zum Schluss gekommen, dass der Entscheid «rechtskonform» und demzufolge auch nicht willkürlich sei. Die Vergabe an die beiden Walliser Helikopterunternehmen könne auch nicht als diskriminierend oder unverhältnismässig bezeichnet werden.
Der Staatsrat räumt laut Darbellay nach Überprüfung sämtlicher Bewerbungsdossiers zwar ein, «dass die Rega alle Kriterien für die Durchführung von Helikopterrettungen erfüllt». Dennoch sei die Kantonsregierung im Wesentlichen der Auffassung, dass weitere Beteiligte die Rettungsorganisation nicht unbedingt besser, sondern im Gegenteil vor allem komplizierter machen würden.
Héli-Alpes-Chef: «Eine Walliserei»
Die Rega nahm den Entscheid der Walliser Regierung am Donnerstag mit Bedauern zur Kenntnis. Das Unternehmen bekräftigte, dass es die anderen in der Walliser Luftrettung tätigen Helikopterunternehmen nicht verdrängen wolle. Die Rega sei aber der Überzeugung, dass im Notfall der nächstgelegene und am besten geeignete Helikopter gerufen werden sollte, unabhängig davon, zu welcher Firma er gehöre.
Im Interesse «der medizinischen Versorgung» der Patienten im Wallis werde die Rega «deshalb gegen den Entscheid des Staatsrats Berufung einlegen» und ans Bundesgericht gelangen.
Für den Chef von Héli-Alpes, Francis Sermier, ist der Entscheid des Staatsrats «eine Walliserei», die höchst «politisch» sei. Er kündigte ebenfalls an, das Bundesgericht anzurufen. Dort werde es eine andere Debatte geben. Sermier erinnerte daran, dass das auf touristische Flüge spezialisierte Helikopterunternehmen Héli-Alpes mit Sitz in Verbier VS 2020 vor Bundesgericht Recht bekommen hatte. So habe das höchste Schweizer Gericht den Kanton Wallis dazu zwingen müssen, eine Ausschreibung für die Vergabe zur Durchführung von Rettungsflügen zu organisieren.