Die Schweiz habe bei der Unterbringung von Asylsuchenden Fortschritte gemacht. Das schreibt das UNHCR, das Flüchtlingshilfswerk der UNO, in einem Bericht. Auch die Gesundheitsversorgung der Asylsuchenden habe sich verbessert. Ebenso die Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden. Das UNHCR hat aber dennoch Empfehlungen an die Schweiz.
Bericht zu Bundesasylzentren
So sieht das UNHCR noch deutliche Lücken unter anderem bei der Versorgung von Personen mit besonderen Bedürfnissen und bei der Gewaltprävention.
Es hapert aus Sicht des UNHCR auch bei der Weitergabe von Informationen an Asylsuchende, an anonymen Beschwerdemechanismen, an niederschwelligen Angeboten für psychologische und psychosoziale Unterstützung, an Programmen zur Suchtprävention und an solchen für Überlebende sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt.
Gespräche mit Angestellten und Asylsuchenden
Ziel der UNO-Organisation war es auch, das neue Asylsystem, das 2019 eingeführt worden war, zu bewerten. Auch wenn die Zahl unbegleiteter minderjähriger Asylsuchender gestiegen sei, müsse die Qualität der Betreuung und die Fortsetzung des Schulbesuches sichergestellt bleiben, forderte das UNHCR.
Es fehle zudem ein Mechanismus, um besondere Bedürfnisse systematisch zu ermitteln, und das Personal in den Bundesasylzentren sollte stärker sensibilisiert werden.
Das UNHCR besuchte für den Bericht in den Jahren 2021 und 2022 zwölf Bundesasylzentren in allen Asylregionen der Schweiz. Die Organisation sprach insgesamt mit 218 Angestellten und 269 Asylsuchenden.