- Im vergangenen Jahr sind an allen Messstationen für Luftqualität der Schweiz die Grenzwerte für Ozon überschritten worden – zum Teil sogar erheblich.
- Besonders hoch war die Ozonbelastung im Tessin. Dort wurden laut Bundesamt für Umwelt (Bafu) auch die Grenzwerte für Feinstaub teilweise überschritten.
- Die Grenzwerte für weitere Luftschadstoffe seien hingegen fast überall eingehalten oder sogar deutlich unterschritten worden.
Die höchsten Ozonbelastungen seien im Tessin, an den Stationen Lugano und Magadino gemessen worden, teilt das Bundesamt für Umwelt in seinem Bericht «Luftqualität 2021» mit. Im Südkanton wurde auch der höchste Stundenmittelwert von 191 Mikrogramm pro Kubikmeter registriert, während auf der Alpennordseite der Spitzenwert bei 174 Mikrogramm pro Kubikmeter lag.
Die Grenzwerte für weitere Luftschadstoffe an den 16 Messstationen des Nationalen Beobachtungsnetzes für Luftfremdstoffe (Nabel) seien fast überall eingehalten oder sogar deutlich unterschritten worden. Dazu gehören die Immissionsgrenzwerte für die Jahresmittel von Schwefeldioxid, Staubniederschlag, Schwermetallen im Feinstaub und Schwermetall-Deposition sowie auch für das Tagesmittel von Kohlenmonoxid.
Beim Stickstoffdioxid sei nur an verkehrsnahen Standorten der Jahresmittelgrenzwert überschritten worden und es sei nur eine Überschreitung des Tagesmittelgrenzwertes aufgetreten. Abseits der Hauptverkehrsstrassen lagen die Konzentrationen laut Bericht in der Regel unter dem Grenzwert.
Saharastaub erhöhte Feinstaubwerte
Beim lungengängigen Feinstaub PM10 hingegen wurde der Tagesmittelgrenzwert an acht Messstationen mehr als die erlaubten dreimal überschritten, wobei häufige Saharastaub-Ereignisse dazu beitrugen, wie das Bafu weiter schreibt. Der Jahresmittelwert für PM10 sei an den meisten Standorten eingehalten worden, während er für PM2.5 an vielen Standorten überschritten worden sei.
PM10 bezeichnet Partikel, die kleiner als 10 Mikrometer sind, PM2.5 Partikel, die weniger als 2.5 Mikrometer messen. Die Messungen der Luftschadstoffe können durch kurzfristige lokale Emissionen wie zum Beispiel Feuerwerke stark beeinflusst werden, aber auch durch spezielle meteorologische Situationen, wie eben Saharastaub.
Mehr Massnahmen für gute Luftqualität nötig
Der Bericht dokumentiert anhand von Nabel-Messresultaten und kantonaler Messungen den Zustand der Luft in der Schweiz. Die Entwicklung der Schadstoffkonzentrationen in den letzten 30 Jahren zeige zwar eine deutliche Verbesserung der Luftqualität, denn die Mehrzahl der Grenzwerte zum Schutz der Gesundheit und der Umwelt würden heute eingehalten.
Trotzdem sei das gesetzlich verankerte Ziel einer sauberen Luft noch nicht erreicht. Weitere Massnahmen zur Verminderung des Schadstoffausstosses seien unabdingbar, schreibt das Bafu im Bericht.