- Bundespräsident Alain Berset ist zum traditionellen Erstbesuch in der österreichischen Hauptstadt Wien von seinem Amtskollegen Alexander Van der Bellen empfangen worden.
- Dieser versprach der Schweiz Unterstützung bei der Teilnahme am Forschungsprogramm «Horizon Europe».
- Zudem traf Berset auch den österreichischen Bundeskanzler Karl Nehammer, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka sowie weitere Minister.
Van der Bellen nannte den Besuch des Schweizer Bundespräsidenten eine schöne Tradition. Sie sei bezeichnend für die engen und vertrauensvollen Beziehung zwischen den beiden Ländern. Berset wurde mit militärischen Ehren im Inneren Burghof der Wiener Hofburg begrüsst.
Beim Austausch über die Beziehungen Schweiz-EU unterstrich Berset laut einer Mitteilung des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI) den Willen der Schweiz, die für beide Seiten vorteilhafte Partnerschaft weiterzuentwickeln. Der Bundesrat habe dafür einen breiten Paketansatz vorgeschlagen, um die Anliegen zusammenzubringen.
Van der Bellen sagt Horizon-Unterstützung zu
Ausstehend ist die Assoziierung der Schweiz mit den europäischen Programmen «Horizon Europe» und «Erasmus+». Van der Bellen übte, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA meldete, deutliche Kritik an der EU-Politik gegenüber der Schweiz. «Ich finde es persönlich unerträglich, dass die Schweiz mit den besten Universitäten der Welt [...] von Horizon Europe, dem Forschungsprogramm der Europäischen Union, derzeit ausgeschlossen ist», so Van der Bellen.
Der Forschungsbereich sei ein Beispiel dafür, dass auch die EU die Schweiz brauche. «Österreich wird alles tun, um auf dieser Ebene das Verhältnis zwischen der EU und der Schweiz zu verbessern», versprach der langjährige Universitätsprofessor.
Berset zeigte sich «erfreut», dass Österreich die Schweizer Position bezüglich Horizon Europe teile und würdigte das österreichische Engagement für eine Lösung.
Ukraine-Krieg und Klima sind Gesprächsthemen
Aber nicht nur mit dem österreichischen Bundespräsidenten traf sich Berset. Es standen auch Gespräche mit Bundeskanzler Karl Nehammer, im Beisein von Alexander Schallenberg, Minister für europäische und internationale Angelegenheiten, an. Und auch ein Arbeitstreffen mit dem Nationalratspräsidenten Wolfgang Sobotka sowie Johannes Rauch, dem Minister für Soziales, stand auf dem Programm.
Gesprächsthemen waren der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und das Engagement beider Länder zugunsten der ukrainischen Bevölkerung, wie das EDI mitteilte. Ebenfalls auf der Traktandenliste standen die europäische Migrationspolitik, die Klimapolitik, die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung sowie die Zusammenarbeit beider Länder im Rahmen der UNO und der OSZE.