Beschädigte Gebäude, zerstörter Hausrat, ruinierte Landwirtschaftsflächen: An allen Fronten kämpfen die Kantone mit der Bewältigung der Unwetterschäden. Schon jetzt ist klar: Allein in sieben der am stärksten betroffenen Kantone beträgt die Schadensumme an Gebäuden gesamthaft annähernd eine halbe Milliarde Franken.
Am verheerendsten ist die Situation im Kanton Luzern: Die Gebäudeversicherung rechnet mit 150 bis 200 Millionen Franken Folgekosten. Dabei fallen besonders die Hagelniedergänge ins Gewicht. Immerhin seien die Folgen des Hochwassers bisher weit weniger verheerend als jene des Hagels, wie die kantonale Gebäudeversicherung auf Anfrage von SRF mitteilt.
Auch die Kantone Neuenburg, Zug und Zürich führen einen wesentlichen Teil der Schadensumme auf Hagelschäden zurück. Allein Zürich meldet für die Sturmnacht vom 12. Juli gegen 2000 Schadenmeldungen.
Bereits jetzt wurden Gebäude in verschiedenen Kantonen stärker in Mitleidenschaft gezogen als beim Sturm Lothar im Jahr 1999.
Kommt es zu kantonaler Solidarität?
Sorgen bereitet diese Situation den Verantwortlichen in Luzern trotzdem nicht. Die Gebäudeversicherung habe genügend Reserven, zudem könne Luzern bei noch höheren Beträgen auf die Hilfe anderer Kantone zurückgreifen.
Wenn die Gesamtsumme die Grossschadengrenze von 223 Millionen Franken übersteigt, beteiligen sich die anderen Gebäudeversicherungen gemäss interkantonaler Risikogemeinschaft automatisch an der Schadendeckung.
Übersteigen beispielsweise im Kanton Luzern die Schäden 223 Millionen Franken, bezahlen die anderen Gebäudeversicherungen ihren entsprechenden den Anteil über 223 Millionen Franken. Ob diese Schadengrenze überhaupt erreicht wird, ist noch offen: «Bis wir das wissen, kann es noch ein paar Monate dauern», sagt der Leiter des Direktionsstabs der Luzerner Gebäudeversicherung.
Noch unklarer ist die Situation im Kanton Bern. Sicher sei lediglich, dass die Schadensumme deutlich über den am 2. Juli kommunizierten 50 Millionen Franken liege. Wie schlimm das Ausmass tatsächlich ist, will der Kanton aber erst kommende Woche bekannt geben. Bis dann dürfte sich die Hochwassersituation zumindest etwas entspannt haben.