Der neue Jet verfügt über 19 Sitzplätze und damit über fünf mehr als sein Vorgänger, die Cessna Citation Excel 560XL. Für die Crew gibt es neu ein Ruheabteil.
Die Bombardier Global 7500 soll bereits im Februar erstmals zum Einsatz kommen. Wohin die erste Reise mit dem neuen Jet geht, wollen die Verantwortlichen von Armasuisse aus Sicherheitsgründen noch nicht verraten. Zurzeit läuft die Ausbildung der Piloten und des Bodenpersonals.
Bis Ende Jahr baut Armasuisse noch ein sogenanntes Selbstschutzsystem ein. Dieses schützt das Flugzeug etwa gegen schultergestützte Lenkwaffen, wie Bernhard Lehmann, der Kommunikationsverantwortliche des Lufttransportdienstes des Bundes, sagt. Es sei ein Schutz gegen die «wahrscheinlichsten Alltagsgefahren».
Viel grössere Reichweite
Mit einer maximalen Reichweite von rund 14'000 Kilometern kommt die Bombardier fast doppelt so weit wie ihre Vorgängerin Cessna. Sie verschaffe der Schweiz mehr «Handlungsfähigkeit und Handlungsfreiheit», sagte Lehmann. Dies sei aufgrund der veränderten geopolitischen Lage notwendig.
Der neue Bundesratsjet ist in Belp stationiert. Dort ist er draussen parkiert, in zwei Jahren soll gemäss Armasuisse ein Hangar zur Verfügung stehen. Bei Bedarf kann das Flugzeug auch in Payerne VD untergebracht werden.
103 Millionen Franken
Die Beschaffung des neuen Flugzeugs kostete rund 103 Millionen Franken. In diesem Betrag enthalten sind die Ausbildung von Piloten und Bodenpersonal, Ersatzteile, Bodenmaterial und die Mehrwertsteuer. Es gilt als eines der weltweit grössten Geschäftsflugzeuge.
Der neue Jet von innen
Die Jets des Lufttransportdienstes kommen bei Bundesratsreisen, beim Transport von anderen Magistratspersonen, aber auch bei Evakuationen, der Soforthilfe bei Umweltkatastrophen sowie in humanitären Notlagen im Ausland zum Einsatz.
Impressionen aus den vergangenen Jahren
Doch nicht immer laufen die Reisen mit den Bundesratsjets nach Plan. Vor allem das Flugzeug Falcon 900 sorgte hin und wieder für Schlagzeilen.
Geplatzte Treffen wegen Jet-Pannen
Im Jahr 2021 kam es gleich zu zwei Störungen. Im November etwa musste Aussenminister Ignazio Cassis wegen einer Panne mit dem Bundesratsjet seinen Besuch in China verschieben. Die Schweizer Delegation strandete wegen technischer Probleme in Moskau und musste unverrichteter Dinge in die Schweiz zurückkehren. Schlussendlich führte Cassis ein Telefongespräch mit dem chinesischen Amtskollegen.
Ein ähnlicher Vorfall passierte Guy Parmelin wenige Monate zuvor, im Juli 2021, auf dem Weg nach Japan. Wegen einer Panne am Bundesratsjet verpasste er das geplante Treffen mit Japans Kaiser Naruhito und Aussenminister Toshimitsu Motegi.