- Die Schweiz hat Russland aufgefordert, seine Spionage-Aktivitäten auf Schweizer Territorium einzustellen.
- Das bestätigte das Aussendepartement EDA.
- Das Departement habe dazu den russischen Botschafter einbestellt.
- Weiter habe man die Kontrollen bei der Akkreditierung russischer Diplomaten verschärft.
Auch die Geschäftsprüfungsdelegation von National- und Ständerat hat sich unterdessen eingeschaltet: Sie wird sich von den Chefs des Nachrichtendienstes des Bundes sowie der Bundesanwaltschaft über die angeblichen russischen Spionage-Aktivitäten in der Schweiz informieren lassen, wie Radio SRF am Sonntag von GPDel-Präsident Claude Janiak erfuhr.
Russischer Botschafter weist Vorwürfe zurück
Der russische Botschafter hat auf Facebook die Schweizer Vorwürfe zurückgewiesen. «Wir erachten derartige Interventionen schlichtweg als absurd, sie können als nichts Anderes bezeichnet werden als ein neuer Versuch, die russlandfeindliche Stimmung anzuheizen.»
Die «Sonntagszeitung» schreibt in ihrer aktuellsten Ausgabe, dass einer Schätzung des Nachrichtendienstes zufolge jeder vierte russische Diplomat in der Schweiz Geheimagent sei. Hintergrund des Berichts ist die Festnahme zweier russischer Spione im Frühling in den Niederlanden.
Schweizer Nachrichtendienst an Operation beteiligt
Der «Tagesanzeiger» und die niederländische Zeitung «NRC Handelsblad» hatten am Donnerstagabend über besagten Fall berichtet. Demnach waren die russischen Spione auf dem Weg zum bundeseigenen Labor Spiez, welches sie auskundschaften wollten. Das Labor Spiez war an Analysen im Fall des vergifteten Ex-Agenten Sergej Skripal beteiligt.
Der Nachrichtendienst des Bundes bestätigte, er sei auf dem Laufenden, was die Festnahme in den Niederlanden betreffe. Er habe mit seinen niederländischen und britischen Partnern «aktiv an dieser Operation teilgenommen». Dadurch habe man dazu beigetragen, illegale Aktionen gegen eine kritische Schweizer Infrastruktur zu verhindern.