- Auf dem Firmengelände der Swiss Krono AG in Menznau (LU) ist am Mittwochmorgen ein Brand ausgebrochen.
- Am Donnerstag sind Feuerwehrleute weiterhin im Einsatz.
- Verletzt wurde niemand.
Laut Luzerner Feuerwehrinspektor Vinzenz Graf hat die Feuerwehr die ganze Nacht durchgearbeitet. Sie sei mit einem stark reduzierten Bestand auch den ganzen Donnerstag im Einsatz. So müssen die mottenden Holzschnitzelhaufen aufwendig gelöscht werden, indem das Schnitzelgut mit einem Bagger auseinandergenommen und gut gewässert wird, sagte Graf. Auch die Bauteile der in Brand geratenen Halle müssten abgebaut werden.
Der Brand brach in einem Holzlager auf dem Firmengelände der Swiss Krono AG aus, rund 240 Einsatzkräfte waren am Mittwoch vor Ort. Am Nachmittag entspannte sich die Situation.
Der Brand sei unter Kontrolle, die Mitarbeitenden in der Verwaltung arbeiteten normal und jene in der Produktion seien auf Stand-by, sagte Knüsel. Das Werk werde aber am Nachmittag bis zu drei Vierteln wieder hochgefahren.
Familienunternehmen rechnet mit Millionenschaden
Swiss Krono stellt Holzwerkstoffe her. Weltweit beschäftigt das Unternehmen an zehn Produktionsstandorten nach eigenen Angaben 5000 Personen und erwirtschaftet einen Umsatz von über 2.0 Milliarden Franken.
Am Standort Menznau, dem ersten des Familienunternehmens, arbeiten 480 Personen. Michael Knüsel rechnet mit einem Millionenschaden, wie er gegenüber SRF erklärte. Gegen diesen sei man aber versichert und Mitarbeitende der Versicherung seien schon vor Ort gewesen. Genauere Abklärungen werde Knüsel in den nächsten Tagen durchführen, wenn der Schaden besser abschätzbar sei.
Kein Recycling mehr möglich
Laut Knüsel war es die Holzaufbereitungsanlage, die brannte. In einer Holzaufbereitungsanlage wird Holz recycelt, damit man es für neue Holzplatten wiederverwenden kann. Dies ist laut Knüsel nun nicht mehr möglich. Aufbereitetes Altholz könne nicht mehr in die Produktion gegeben werden. Dieses habe 25 Prozent der gesamten Holzmenge ausgemacht.
«Wir müssen nun mit 100 Prozent Frischholz produzieren.» Man könne zwar mit Frischholz produzieren, dies führe aber zu höheren Preisen, weil so der Rohstoff teuer sei. Die Kunden müssten sich aber keine Sorgen machen. «Wir können 100 Prozent Volumen produzieren.» Lieferengpässe werde es keine geben.
Knappes Löschwasser als Herausforderung
Für das Löschen benötigten die Feuerwehrleute sehr viel Wasser. Die Wasserversorgung von Menznau stiess an ihre Grenzen, sodass auch Wasser aus Gewässern und mit Zisternen herangeschafft werden musste.
Eine Herausforderung für die Feuerwehren sei es, genug Löschwasser zur Verfügung zu stellen. Die Löschwasserversorgung der Gemeinde sei am Anschlag, sagte Graf. Es werde deswegen auch Wasser aus Gewässern entnommen. Zuvor wurde mitgeteilt, dass dafür eine vier Kilometer lange Verbindung installiert würde. Zudem habe es einen Wassertransport gegeben.
Wegen des Brands war die Bahnstrecke Langenthal–Wolhusen zwischen Willisau und Wolhusen zwischenzeitlich unterbrochen, wie die SBB mitteilte.