- Der Bündner Mitte-Nationalrat Martin Candinas verzichtet auf eine Bundesratskandidatur. Dies teilt er in einer Mitteilung mit.
- Der 44-Jährige war nach der Absage von Parteipräsident Gerhard Pfister als einer der Favoriten für die Nachfolge von Viola Amherd gehandelt worden.
- Auch die Urner Ständerätin Heidi Z'graggen verzichtet auf eine Kandidatur.
Das Amt des Bundesrates entfache derzeit «kein inneres Feuer» in ihm, schreibt Candinas in der Medienmitteilung. Eine Kandidatur für die Landesregierung erfordere jedoch «volle Überzeugung und Hingabe», so der 44-Jährige weiter. Er wolle sich weiter auf sein Amt als Bündner Nationalrat, seine Tätigkeiten in Verbänden und Organisationen sowie seine Familie konzentrieren.
Candinas wurde 2011 in den Nationalrat gewählt und war 2022/2023 als Nationalratspräsident formal der höchste Schweizer. Von 2012 bis 2021 war er Mitglied des Präsidiums der damaligen CVP Schweiz. Der ausgebildete Sozialversicherungsfachmann sitzt in der Sicherheitspolitischen Kommission und der Kommission für Verkehr- und Fernmeldewesen. Er ist Vater von drei Kindern.
Mehrere prominente Absagen
Nach dem angekündigten Rücktritt von Viola Amherd wurde er verschiedentlich als Favorit auf deren Nachfolge gehandelt. Candinas ist damit einer von mehreren prominenten Mitte-Politikern, die sich aus dem Bundesratsrennen genommen haben. Bereits vor ihm haben Parteipräsident Gerhard Pfister, Fraktionschef Philipp Mathias Bregy, die Freiburger Ständerätin Isabelle Chassot oder der St. Galler Ständerat Benedikt Würth ihren Verzicht erklärt.
Viola Amherd hatte am vergangenen Mittwoch nach sechs Jahren ihren Rückzug aus dem Bundesrat angekündigt. Ihre Nachfolgerin oder ihr Nachfolger wird voraussichtlich am 12. März von der Vereinigten Bundesversammlung gewählt.