Mit Gutscheinen, Gratiseintritten für Events oder Ermässigungen beim öffentlichen Verkehr könnten wohl mehr Leute von einer Impfung überzeugt werden, vermutet die Corona-Taskforce. Doch, die Kantone halten nicht viel von einem Belohnungssystem beim Impfen.
Mit Franken oder Kuchen?
Wer sich in den USA impfen lässt, soll künftig 100 Dollar ausbezahlt bekommen. Auch Österreich überlegt sich einen finanziellen Anreiz fürs Impfen. In der Schweiz steht man solchen Ideen jedoch kritisch gegenüber. «Ich denke, dass in der Schweiz generell diese Entschädigung durch den Staat – mit Franken oder Kuchen – doch etwas weniger wirksam ist als vielleicht anderswo», sagt Michael Jordi, Generalsekretär der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren.
Der Schuss könnte vielmehr nach hinten losgehen, warnt Jordi – dass sich die Schweizerinnen und Schweizer nämlich vom Start gedrängt fühlten und sich gerade deshalb nicht impfen liessen. Alle noch nicht Geimpften wollen die Kantone jetzt anders überzeugen, nämlich unter anderem mit der Mobilisierung von Bezugspersonen.
Mund-zu-Mund-Propaganda
Die Hausärztin zum Beispiel, die ihre Patientinnen auf die Vorteile einer Impfung hinweist, der Firmenchef, der seinen Angestellten die Möglichkeit zum Impfen anbietet. Oder die Gemeindepräsidentin, die in ihrer Gemeinde Werbung macht.
Mund-zu-Mund-Propaganda funktioniere – auch im privaten Umfeld. «Ich kann aus meiner persönlicher Erfahrung sagen, dass mein Göttibub sich impfen lassen will und daraufhin auch seine Kollegen überzeugen konnte», erzählt Jordi. «Sie wurden durch ihn und nicht durch mich überzeugt, dass eine Impfung auch ihnen etwas bringt.