- 15 Bewohner des Pflegeheims Humilimont im freiburgischen Marsens haben sich nach der ersten Covid-Impfung mit dem Coronavirus infiziert.
- Die Infektionen passierten, obwohl über drei Viertel der Bewohnerinnen ein erstes Mal geimpft wurden.
- Dass die Mehrheit der Infizierten bisher keine Symptome zeigt, könnte laut Kantonsarzt drauf hindeuten, dass die erste Impfung einen gewissen Schutz vor einem schweren Verlauf bietet.
Neben den 15 Bewohnern haben sich auch fünf Pflegefachkräfte des Heims mit dem Coronavirus infiziert. Der Freiburger Kantonsarzt Thomas Plattner geht davon aus, dass das Virus zu einem Zeitpunkt ins Pflegeheim kam, als der Impfschutz noch nicht vollständig gewährleistet war.
Zehn Infizierte ohne Symptome
Von den 15 infizierten Bewohnern zeigen bisher zehn keine Symptome. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass die erste Impfung trotzdem einen gewissen Schutz vor schweren Krankheitsverläufen bietet.
Der Freiburger Kantonsarzt hält dieses Szenario grundsätzlich für möglich, auch wenn es keine klaren Belege dafür gibt, dass die erste Impfung für einen milderen Krankheitsverlauf sorgt.
Erfolgt die Infektion am Tag der Impfung oder kurz darauf, dann besteht praktisch noch kein Impfschutz.
Für Christoph Berger, den Präsidenten der Eidgenössischen Kommission für Impffragen, ist der zeitliche Abstand zwischen der ersten Impfung und der Infektion mit dem Virus entscheidend. «Erfolgt die Infektion am Tag der Impfung oder kurz darauf, dann besteht praktisch noch kein Impfschutz. Geschieht die Infektion jedoch erst zwei Wochen nach der ersten Impfung, ist es gut möglich, dass dies zu einem milderen Verlauf führt», erklärt er. Umso wichtiger sei es, die Schutz- und Hygienemassnahmen aufrechtzuerhalten, sagt er.
Zweite Impfung muss verschoben werden
Die Bewohnerinnen des Pflegeheimes Humilimont hätten in den nächsten Tagen ihre zweite Impfdosis erhalten sollen. Jetzt muss damit jedoch zugewartet werden, bis die BewohnerInnen keine Symptome mehr zeigen.