Es ist ein Versuch, ohne den sprichwörtlichen Holzhammer auszukommen. Trotzdem: Die Massnahmen des Bundesrates sind für bestimmte Betriebe hart und sie treffen auch unser Privatleben. Doch genau das ist die Hauptidee dahinter: Weniger Kontakte zwischen Menschen.
Unbedingt weniger Leute treffen
Eine neue Studie zeigt, dass eine Beschränkung der sich treffenden Leute die wirksamste einzelne Massnahme gegen die Verbreitung des Coronavirus ist.
Deshalb könnten das Verbot von Veranstaltungen mit über 50 Personen (mit einzelnen Ausnahmen) und das Verbot von privaten Treffen mit mehr als zehn Personen als Massnahmen ausreichen.
Allerdings: Wenn ich heute zehn Freunde treffe und morgen nochmals zehn andere Menschen und übermorgen wieder, dann steigt die Ansteckungsgefahr – und dann nützen auch die neuen Massnahmen nichts. Das individuelle Verhalten bleibt also entscheidend.
Jeder Einzelne muss mitmachen
Was der Bund gestern beschlossen hat, deckt sich im Wesentlichen mit den Forderungen der wissenschaftlichen Corona-Taskforce. Allerdings kommt die von ihnen vorgeschlagene Aufstockung des Contact Tracing und von Testzentren nicht. Das könnte sich spätestens dann rächen, wenn wir die Fallzahlen wieder mühsam heruntergedrückt haben.
Die Schweiz schlägt jetzt einen mutigen und risikoreichen Weg ein: Trotz fast rekordhoher Fallzahlen in Europa, bleiben wir bei den Massnahmen deutlich moderater als andere Länder.
Es ist erneut ein Appellieren an die Selbstverantwortung jedes Einzelnen.