Für Alters- und Pflegeheime stelle das Coronavirus eine grosse Herausforderung dar, betont Markus Leser, Bereichsleiter des Branchenverbands Curaviva. Corona-Infizierte ohne Symptome können nämlich das Virus – zunächst unbemerkt – im Heim verbreiten und viele andere Menschen anstecken.
Personal einmal pro Woche testen
«Deshalb ist es am besten, man testet möglichst alle oder möglichst viele Menschen, um einen Ausbruch in einem Heim zu verhindern», so Leser. Im Kanton Basel-Landschaft werden Pflegepersonal und Heimbewohner bereits regelmässig getestet. Curaviva fordert die anderen Kantone auf, diesem Beispiel zu folgen.
Und der Verband verlangt weiter, dass der Bund ab sofort die Kosten für solche präventiven Tests übernehmen soll. Auch die Gesundheitskommission des Nationalrates schlägt vor, dass der Bund vorübergehend freiwillige Tests in Altersheimen finanzieren soll. Am besten sollten dort alle Personen einmal pro Woche getestet werden.
Bundesrat soll in die Bresche springen
Kommissionspräsidentin und Mitte-Nationalrätin Ruth Humbel kritisiert, dass die meisten Kantone nicht schon von sich aus aktiv wurden. Jetzt gelte es aber keine Zeit zu verlieren, deshalb soll der Bundesrat in die Bresche springen. «Gerade in der jetzigen Zeit ist vermehrtes Testen nötig, damit wir auch rechtzeitig erkennen, ob sich dieses mutierte, noch ansteckendere Virus verbreitet.»
Flächendeckende und regelmässige Tests in den Alters- und Pflegeheimen verlangt auch die Gewerkschaft Unia. Hier seien Bund und Kantone gefordert. Die Idee, in Altersheimen regelmässig Corona-Tests durchzuführen, findet auch Rudolf Hauri, der oberste Kantonsarzt, prüfenswert.
Die Vorschläge und Forderungen sind also auf dem Tisch. Der Bundesrat will sich laut Angaben des Bundesamtes für Gesundheit schon bald zur Teststrategie in den Altersheimen äussern.