Es gibt verschiedene Tests zur Feststellung, ob jemand Covid-19 hat. Bei den einen muss man in ein Röhrchen spucken, bei den anderen wird ein Rachenabstrich gemacht. Virologin Alexandra Trkola von der Universität Zürich warnt: Test ist nicht gleich Test. «Die einen sind sehr sensitiv, erkennen also gut, ob man positiv oder negativ ist, eignen sich aber nicht unbedingt für Zuhause. Bei manchen braucht man nach wie vor den Nasen-Rachen-Abstrich, damit sie wirklich auch das Virus nachweisen können.»
Denn, so gibt sie zu bedenken: Man macht den Abstich bei sich selbst Zuhause sicher nicht so gut, wie wenn medizinisches Personal das macht. «Weil mal eben dann doch nicht mit der letzten Konsequenz mit dem Stäbchen ganz nach hinten oben bohrt. Das ist etwas, das muss man sich bewusst sein.»
Daneben gibt es noch die Speicheltests. Für diesen gurgelt man zuerst und spuckt dann in ein Röhrchen. «Im Speichel finden wir aber generell etwas weniger Viruslast als im Nasenabstrich», sagt Trkola. Sprich: Das Ergebnis ist am Ende nicht so zuverlässig. Darum sei die grundlegende Frage: «Wozu setzt man diese Tests Zuhause ein? Wenn man schon schwere Symptome hat und dementsprechend viel Virusmaterial ausscheidet?» Dann könnte ein Speicheltest eine breite Bandbreite von Testresultaten liefern.
Nicht genug Viren bei Asymptomatischen
Anders sehe es aus, wenn man bei einer asymptomatischen Person Abklärungen machen wolle: «Denn zu Beginn einer Infektion ist die Viruslast noch niedrig. Da braucht es einen sensitiven Test, um das Virus nachweisen können.» Zusammengefasst: Speicheltests sind ungenau und laut der Virologin besser geeignet für Leute, die schon deutliche Symptome haben.
Nasen-Rachen-Abstriche hingegen sind genauer. Aber gerade, wenn man sich selbst damit testet, besteht die Gefahr, dass der Abstrich nicht so gut gelingt, wie wenn das geschulte Personal übernimmt. In Deutschland sind darum neue, einfachere Tests geplant, die es so aktuell noch gar nicht gibt.
Diese Produkte müssten zertifiziert werden, von Laien anwendbar und natürlich zuverlässig sein, sagte einen Sprecher des Gesundheitsministeriums gegenüber der ARD. Doch wie soll das Home-Testing funktionieren?
Dazu nochmal die Virologin Trkola: «Jetzt ist das Testen in der Schweiz so reguliert, dass in Testzentren getestet wird. Alle Positiven und Negativen werden gemeldet. Die Kantonsärzte und das BAG sind informiert, wie hoch die Positivrate im Land ist. Wie viele Leute sind getestet worden? Wie viele waren positiv? So haben wir ein Bild davon, wie das Infektionsgeschehen derzeit ist.»
Keine zentrale Erfassung der Resultate
Wenn nun sehr viel Home-Testing gemacht und das Resultat nicht gemeldet werde, dann wisse man nicht, wie viele negative oder positive Tests es gegeben hat in diesem Zeitraum. «Und dann kann man das epidemiologische Geschehen vielleicht etwas weniger gut einschätzen, als wir es in der jetzigen Phase noch können, wo alles eher zentralisiert evaluiert werden kann.»
Bevor es in der Schweiz also Selbsttests für alle gibt, muss noch einiges geklärt und reguliert werden, etwa das Melden der Testresultate Zuhause.