Seit Dienstag ist klar, dass es auch in der Schweiz einen ersten Fall des neuen Coronavirus gibt. Grund zur Panik gebe es deswegen aber nicht, betonen die Schweizer Gesundheitsbehörden. Sie ergreifen auch keine radikalen Massnahmen, wie Grenzschliessungen oder ähnliches, bleiben aber nicht untätig.
Allerdings startet der Bund Ende dieser Woche eine grosse Hygiene-Kampagne. Auffallende Plakate sind zu erwarten und auch andere Medien sollen eingesetzt werden. Weitere Details zur Kampagne will Daniel Koch, zuständiger Abteilungsleiter im Bundesamt für Gesundheit (BAG), noch nicht verraten.
Händewaschen, Niesen und Husten in die Ellbogen oder ins Taschentuch, das Taschentuch richtig entsorgen.
Klar ist aber die inhaltliche Kernbotschaft: «Händewaschen, Niesen und Husten in die Ellbogen oder ins Taschentuch, das Taschentuch richtig entsorgen», sagt Koch. Und wenn man krank sein sollte, «gehört man nicht in die Öffentlichkeit und auch nicht an den Arbeitsplatz», sondern man solle zu Hause bleiben.
Mehrere Personen unter Quarantäne
Daneben haben die Schweizer Behörden aber auch schon handfeste Massnahmen ergriffen. So stehen derzeit mehrere Personen unter Quarantäne. Das heisst, dass sie zu Hause bleiben und nahen Kontakte zu anderen Menschen vermeiden müssen.
«Unter Quarantäne sind jetzt gerade jene Leute, die aus China zurückgebracht wurden», sagt Koch. Sieben Personen kamen aus einem Gebiet, wo sie bereits in Quarantäne waren, zwei Personen kamen vom Kreuzfahrtschiff «Diamond Princess», dass vor Yokohama lag.
Die Behörden könnten allenfalls noch weitere Personen unter Quarantäne nehmen, nämlich solche aus dem Umfeld des am Coronavirus erkrankten Tessiners. In Bezug auf das Coronavirus spricht das BAG nach wie vor von einer normalen Lage, da man wisse, wie sich die infizierte Person angesteckt habe. Man habe auch das Umfeld und weitere Verdachtsfälle im Auge.
Massnahmen können verschärft werden
Anders wäre es, «wenn wir nicht mehr wissen, wo sich die Leute anstecken, wie sie sich anstecken oder wenn das Virus bereits in der Bevölkerung herumgeht, wie es zum Beispiel bei der normalen Grippe der Fall ist», sagt Daniel Koch vom BAG. Die Situation würde sich in diesem Fall ändern, «und dann müsste man auch die Massnahmen anpassen.»
Darunter fiele beispielsweise ein Verbot von Grossveranstaltungen. Doch das alles ist derzeit kein Thema.
Heute Morgen, 26.2.2020, 6:00 Uhr; arnf