- Angesichts der «beängstigenden» Situation in Fernost und der «besorgniserregenden» Situation in Italien leitet der Bund Schritte zum Umgang mit dem neuen Coronavirus ein.
- Die Tests bei Personen mit Symptomen würden intensiviert, teilen das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und Departement des Innern (EDI) mit. Entsprechende Abklärungen würden ab Dienstag direkt im Tessin in Angriff genommen.
Weiter werde die Telefon-Hotline (+41 58 463 00 00,
täglich von 8 bis 18 Uhr) in allen Landessprachen verstärkt und eine Informationskampagne an den Grenzen und den Flughäfen gestartet.
- Eine besondere Instruktion sollen ferner das Personal des öffentlichen Verkehrs und des Grenzwachtkorps erhalten.
In der Schweiz ist weiterhin kein Fall einer Ansteckung des neuartigen Coronavirus Sars-CoV 2 bestätigt. Das gab Gesundheitsminister Alain Berset vor den Bundeshausmedien bekannt. Dennoch wurden zusätzliche Massnahmen beschlossen.
Ziel dieser vorbeugenden Massnahmen sei es, mögliche Verdachtsfälle rasch zu isolieren. In der Schweiz wurden bisher rund 300 Corona-Verdachtsfälle abgeklärt – alle ergaben einen negativen Befund.
Bund und Kantone arbeiten eng zusammen
Bund und Kantone seien darauf vorbereitet, falls das Virus auch bei Personen in der Schweiz nachgewiesen werde, sagte Berset. «Die Koordination zwischen dem Bund und den Kantonen läuft gut.» Er sei auch laufend in Kontakt mit den italienischen und anderen ausländischen Behörden.
Die Schweiz sei «in erhöhter Bereitschaft». In Italien nehmen die Coronavirus-Fälle seit dem Wochenende rasch zu. Damit erhöhe sich das Risiko für die Schweiz, sagte Berset.
Wir verfolgen die Situation Stunde für Stunde.
Eine Taskforce hat verstärkte Massnahmen zum Umgang mit dem neuen Coronavirus eruiert. Diese betreffen aber nicht nur Behörden und Mitarbeiter in Spitälern. Sie richten sich auch an die breite Bevölkerung. «Am wichtigsten sind Hygienemassnahmen wie Hände waschen», sagte Pascal Strupler, Direktor des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).
Epidemieplan bleibt in der Schublade
Durch die Massnahmen soll eine Erkrankungswelle in der Schweiz möglichst verhindert oder hinausgezögert werden. Am Montagnachmittag trifft sich zudem der Bundesstab Bevölkerungsschutz, um die Lage zu analysieren und weitere mögliche Massnahmen zu besprechen. Das passiert seit Wochen regelmässig.
Pascal Strupler vom BAG hielt fest, dass erst Massnahmen gegen eine Epidemie getroffen würden, falls es tatsächlich eine Epidemie in der Schweiz gäbe. Das sei bislang nicht der Fall. Trotzdem verstehe er, dass die Bevölkerung – insbesondere im Tessin – «verunsichert und verängstigt» sei. Die Anrufe auf die bundeseigene Corona-Hotline hätten in den vergangenen Tagen zugenommen. Am Sonntag seien 270 Anrufe registriert worden.