Zum Inhalt springen
Video
BAG empfiehlt Covid-Impfung für gefährdete Personen
Aus Tagesschau vom 11.09.2023.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 22 Sekunden.

Coronavirus in der Schweiz «Die Zahl der Spitaleintritte hält sich im Moment in Grenzen»

Die neuen Varianten des Coronavirus sorgen zurzeit vermehrt für Diskussionen in der Schweiz, denn sie breiten sich wieder aus. Über den Krankheitsverlauf ist aktuell noch nicht viel bekannt. Für besonders gefährdete Personen empfehlen das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (Ekif) neu eine Covid-19-Impfung. Ekif-Präsident Christoph Berger zu den Gründen.

Christoph Berger

Kinderarzt und Infektiologe

Personen-Box aufklappen Personen-Box zuklappen

Christoph Berger ist Kinderarzt und Infektiologe am Universitätsspital Zürich. Er ist zudem Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF).

SRF News: Es ist von steigenden Fallzahlen zu lesen. Was beobachten Sie?

Christoph Berger: Wir beobachten, dass SARS-CoV-2-Viren wieder zirkulieren. Wir beobachten auch, dass sich Leute mit dem Virus infizieren. Im Moment spielt sich das vor allem ausserhalb des Spitals ab.

Wie verhalten sich die steigenden Fallzahlen zu den Spitaleintritten?

Bis jetzt ist uns nicht genau bekannt, wie viele Infektionen es gibt. Es gibt keine Meldungen mehr, sprich: Es wird nicht mehr erfasst. Nur im Spital, wenn Menschen getestet werden, wird das erfasst.

Die Zahl der Spitaleintritte aufgrund eines schweren Covid-Verlaufs hält sich im Moment in Grenzen.

Und wir sehen die Viruslast im Abwasser. Die Zahl der Spitaleintritte aufgrund eines schweren Covid-Verlaufs hält sich im Moment in Grenzen.

Nun sind in den letzten Wochen neue Varianten bekannt geworden. Wie besorgniserregend sind diese Varianten?

All die Varianten, die im Moment zirkulieren, sind Omikron-Varianten. Einige sind näher, andere sind teilweise auch etwas weiter entfernt von den bisherigen Varianten. Zum einen gibt es die Variante BA.2.86 und die Variante EG.5. Die Variante EG.5. ist ähnlicher als die vorherige Variante, sodass der Impfstoff gut schützt. Bei BA.2.86 geht man davon aus, dass die Unterschiede leicht grösser sind. Aus diesem Grund ist der Impfstoff ein bisschen weniger sicher.

Besonders die Variante BA 2.86, auch Pirola genannt, wird als besorgniserregender eingestuft. Zirkuliert diese Variante auch in der Schweiz?

Ja, diese Variante zirkuliert auch in der Schweiz. Es sind einzelne Fälle, die bekannt sind. Bisher sind also weder viele Fälle aufgetreten, noch ist es zu Fällen mit einem schweren Krankheitsverlauf gekommen.

Können Sie eine Aussage darüber machen, ob es zu Varianten kommen wird, die dann wieder zu mehr Spitalaufenthalten führen werden?

Im Moment gibt es in der Bevölkerung eine sehr gute Immunität gegenüber all diesen Omikron-Varianten des SARS-CoV-2, sodass wir nicht davon ausgehen, dass es zu ganz schweren Verläufen kommt. Ausser bei den besonders gefährdeten Personen, dort ist Vorsicht geboten. Und das ist ja zurzeit auch die Gruppe, an die sich die Impfempfehlung richtet.

Sie haben die Impfempfehlung angesprochen. Ist man grundsätzlich gerüstet? Wie sieht es aus, wenn man plötzlich wieder mehr impfen müsste?

In der Schweiz sind wir zum Schutz der gefährdeten Personen mit den angepassten Impfstoffen gut vorbereitet für den kommenden Winter. Personen, die besonders gefährdet sind, schwer an Corona zu erkranken, die wollen wir mit dieser Empfehlung schützen.

In der Schweiz sind wir zum Schutz der gefährdeten Personen mit den angepassten Impfstoffen gut vorbereitet für den kommenden Winter.

Eine erweiterte Impfempfehlung für andere Bevölkerungsgruppen ist im Moment nicht vorgesehen. Das wäre nur nötig, wenn eine ganz andere Variante des Virus auftaucht. Von dem gehen wir im Moment nicht aus.

Wie weit davon entfernt sind wir zum jetzigen Zeitpunkt?

Im Moment sind wir weit davon entfernt, weil die im Moment zirkulierenden neuen Varianten Omikron sind, die genügend nahe sind, dass die Impfung und die bisherigen Infektionen einen guten Schutz geben. Ausser für die besonders gefährdeten Personen.

Was für ein Impfstoff wird im Herbst geimpft?

In diesem Herbst wird ein neuer Covid-Impfstoff geimpft, der auf die letzte Omikron-Variante angepasst wurde. Es wird zwei Impfstoffe dafür geben. Sie befinden sich derzeit im Zulassungsverfahren und wir gehen davon aus, dass sie im Oktober verfügbar und zugelassen sind.

Was erwarten Sie? Denken Sie, es werden sich viele Menschen impfen lassen?

Ich erwarte und hoffe, dass sich die besonders gefährdeten Personen gegen Covid impfen lassen diesen Winter, genauso wie sie sich gegen die Grippe impfen.

Das Gespräch führte Vera Leuenberger. 

SRF 4 News, 11.9.2023, 11:00 Uhr ; 

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel