Alle Menschen in der Schweiz, egal, welche Sprache sie sprechen, müssten die Botschaften des Bundes zum Coronavirus verstehen. Das sagt Simone Eigenmann, Kampagnenleiterin des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).
Deshalb seien die roten Plakate mit den Verhaltensregeln in einfacher Sprache gehalten und mit Piktogrammen gestaltet. Auch würden die Informationen und Plakate laufend in weitere Sprachen übersetzt.
Migrationsmedien springen ein
Auf der Kampagnen-Webseite werde in den Sprachen Albanisch, Arabisch, Mandarin, Portugiesisch, Serbisch, Spanisch und Türkisch informiert.
«Weitere Sprachen folgen: Farsi, Kurdisch, Somali, Tamilisch und Tigrinya», sagt Eigenmann. Doch um die vielen Migrantinnen und Migranten in der Schweiz zu erreichen, brauche es mehr.
«Wir sind deshalb auf Migrationsmedien und -organisationen zugegangen und haben ihnen die Faktenblätter zur Verfügung gestellt», so die BAG-Kampagnenleiterin.
Es handelt sich dabei um Migrationsmedien wie Miges-Media – die Medienplattform des Roten Kreuzes. Oder auch Diaspora TV – ein Internet-Kleinstsender, der von Migrantinnen und Migranten ehrenamtlich betrieben wird.
Grosser Erfolg für Migranten-Sender
Mit Plakaten allein könne man die Migranten nur schwer erreichen, sagt Emmanuel Mark Bamidele, Gründer und Chefredaktor von Diaspora TV. «Plakate anzuschauen oder Flyers zu lesen, ist kein Migranten-Ding», sagt er.
Deswegen produziert Diaspora TV nun mit dem BAG-Material kurze Videos und übersetzt die Hygiene- und Verhaltensregeln in elf Sprachen.
Nach eigenen Angaben hat Diaspora TV mit den Corona-Videos innert drei Tagen mehr als 300'000 Views auf Facebook erzielt. Damit informiert es eine Community, die für die offiziellen Kommunikationskanäle des Bundes oftmals schwer erreichbar ist.