- Der Schweizer Impfplan steht. Swissmedic hat die Zulassung für ersten Covid-Impfstoff erteilt.
- Die Kantone können noch im Dezember mit den ersten Covid-19-Impfungen des Herstellers Pfizer/Biontech beginnen – schrittweise und zuerst bei besonders gefährdeten Personen.
- Die Armee erwartet in den nächsten Tagen eine Lieferung von rund 107'000 Impfdosen, ab Januar dann pro Monat rund 250'000 Dosen.
- Kantone sowie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hätten mit der Zulassung des Corona-Impfstoffs frühestens im Januar gerechnet und zeigten sich «etwas überrumpelt» vom raschen Swissmedic-Entscheid.
Die Heilmittelbehörde Swissmedic hat den ersten Covid-19-Impfstoff für den Schweizer Markt zugelassen, den Impfstoff von Pfizer/Biontech. Das BAG teilte mit, die ersten Impfstoffdosen würden in den nächsten Tagen in die Schweiz geliefert, von der Armeeapotheke gelagert und anschliessend an die Kantone verteilt.
Grosse logistische Herausforderungen
Danach könnten die Kantone in gezielten und begleiteten Settings mit der Impfung von besonders gefährdeten Personen starten. Ab 4. Januar 2021 beginne dann die schweizweite Impfung der Risikogruppen und weiteren priorisierten Zielgruppen.
Die Kantone sind nach Aussagen des Generalsekretärs der Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) von der Geschwindigkeit der Impfzulassung überrascht worden. Michael Jordi warnte davor, dass die Impfaktion zu Beginn wohl nicht ganz reibungslos ablaufe dürfte. Die Kantone stünden vor grossen logistischen Herausforderungen.
Impfung zuerst für vulnerable Gruppe
Alle Nicht-Risikopersonen können sich wohl frühestens ab nächstem Frühling impfen lassen, sagte Anne Lévy, Direktorin des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), vor den Bundeshausmedien. Zuerst werde der Impfstoff gemäss Strategie allen vulnerablen Personen, insbesondere betagten Menschen und Personen mit Vorerkrankungen, zugutekommen. Laut Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle und Impfprogramm im BAG, sind das rund zwei Millionen Menschen in der Schweiz.
Danach würden das Gesundheitspersonal und Angehörige von vulnerablen Personen geimpft. Schliesslich Personen in Gemeinschaftseinrichtungen mit erhöhtem Infektionsrisiko, etwa in Behindertenheimen. Die Impfung ist laut Lévy ein wichtiger Schritt zum Schutz der Bevölkerung, aber auch Geimpfte müssten sich weiterhin an die Schutzmassnahmen halten. Man wisse heute noch nicht, ob die Impfung davor schütze, das Virus zu übertragen.
Hoffen auf weitere Impfstoffe
Mehr als die vom Chef der Armeeapotheke, Dan Aeschbach, angegebenen Mengen – 107'000 Impfdosen in den nächsten Tagen und rund 250'000 pro Monat ab Januar – könnten momentan vom Hersteller nicht geliefert werden, sagte BAG-Chefin Lévy.
Ein Medienschaffender rechnete vor, dass man folglich pro Monat ab Januar etwas über hunderttausend Personen impfen könne, denn jede Person brauche ja zwei Impfdosen. Das werde sich so sehr lange hinziehen. Es seien ja noch weitere Impfstoffe im Rennen, beschieden ihm die Vertreterinnen des BAG. Beim Bundesamt hoffe man auf die baldige Zulassung weiterer Impfstoffe.