- Bald kommt der Sommer – und er wird schön: Der Böögg ist bereits nach 12:57 Minuten explodiert.
- Das Zürcher Sechseläuten fand wegen der Corona-Pandemie in der Schöllenenschlucht im Kanton Uri statt.
Dem Zürcher Böögg auf der Urner Teufelsbrücke hat es nach 12 Minuten und 57 Sekunden den Kopf weggejagt. Damit ist der Winter offiziell vertrieben.
Verglichen mit anderen Jahren war das ein recht schnelles Aus. Der Sommer dürfte also vielversprechend werden. Die Verbrennung fand dieses Jahr ohne Zuschauer, dafür aber mit Live-Übertragung im Fernsehen statt.
140 Böller waren im Schneemann eingebaut. Entsprechend laut krachte es in der Schöllenenschlucht, als sie alle in die Luft gingen. Der Böögg geizte bei seiner Verbrennung nicht mit Spezialeffekten.
In seinem Bauch, der schon bald nach den ersten Flammen aufklappte, trug er ein fies grinsendes Coronavirus, das grün rauchte – bis es schliesslich ebenfalls laut krachend in die Luft flog.
Je schneller die Explosion, desto schöner der Sommer
Eigentlich wird der Böögg seit 1902 auf einem grossen Scheiterhaufen in der Mitte des Sechseläutenplatzes in der Stadt Zürich verbrannt. 2020 wurde das Sechseläuten aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt.
Je schneller der mit Knallkörpern gefüllte Böögg den Kopf verliert, desto schöner soll anschliessend der Sommer werden. Meist stimmt die Voraussage jedoch nicht – wie mittlerweile wissenschaftlich fundiert ausgewertet wurde.
Vielleicht vertreibt er ja das Coronavirus?
Wenn er als Wetterfrosch schon versagt, dann vertreibt der Böögg aber vielleicht ja immerhin das Coronavirus. Im Jahr 1890, als der Böögg noch eine dekorierte, kleinere Puppe war, grassierte die Russische Grippe, die weltweit über eine Million Menschen das Leben gekostet hatte.
Mit dem Verbrennen dieser Puppe hofften die Zürcher damals, nicht nur den Winter zu vertreiben. Sie verbrannten damit ausdrücklich auch die «Influenza».