Bus- und Bahntickets gibt es in Zukunft nur noch digital zu erwerben, wie Thomas Ammann vom ÖV-Tarifbranchenverband Alliance Swisspass bestätigt. Etwa, weil die Automaten weniger benutzt würden und dafür die Billettverkäufe über Handy und Computer stark zunähmen.
Für viele macht sich die Umstellung wohl kaum bemerkbar. Wie sieht es aber aus bei Menschen, welche in der digitalen Welt noch nicht so zu Hause sind? Für die Rentnerinnen und Rentner sei das kein Problem, meint Peter Burri von der Pro Senectute: «Mit dem Zeithorizont, welcher sich die Branche setzt, sehen wir, dass Rücksicht genommen wird und dass man alle abholt.» Es werde dafür geschaut, dass bis 2035 alle mit dem Handy bezahlen könnten.
Mit dem gesetzten Zeithorizont sehen wir, dass Rücksicht genommen wird und dass man alle abholt.
Burri bekräftigt zudem, dass sich die meisten älteren Semester bereits gut in der digitalen Welt zurechtfänden. Von den 1.8 Millionen Rentnerinnen und Rentnern in der Schweiz seien nur noch rund 200'000, etwas mehr als zehn Prozent, ohne Handy oder Smartphone unterwegs.
Bis in zwölf Jahren würde sich der Anteil der Online-Rentnerinnen und -Rentner zudem erhöhen, da viele jener ohne Handy nicht mehr lebten oder den Umgang damit gelernt hätten, erklärt Burri. Bei der SBB und der Pro Senectute würden dafür etwa Smartphone-Kurse angeboten.
«Kinder müssen noch Einzeltickets kaufen können»
Während die älteren Generationen wohl weniger Mühe hätten, könnte es für die Kinder schwierig werden, so Pro-Juventute-Sprecher Jan Schlink. Zwar hätten laut jüngster Studie nun bereits Elfjährige ein Smartphone. Aber die Jüngeren seien darauf angewiesen, ein Einzelticket kaufen zu können.
Im Moment kann ich mir einen Achtjährigen, der ein Ticket nur noch online kaufen kann, noch nicht ganz vorstellen.
«Im Moment kann ich mir einen Achtjährigen, der ein Ticket nur noch online kaufen kann, noch nicht ganz vorstellen», sagt Schlink. Wie es im 2035 aussehe, wisse man noch nicht, aber man solle die Kinder bei der Änderung auf jeden Fall nicht vergessen.
Lösung für Handylose noch unklar
Die ÖV-Branche verspricht derweil, dass Menschen, welche weder Kreditkarte noch Smartphone besässen, den öffentlichen Verkehr weiterhin nutzen könnten. Wie das konkret ab 2035 aussehen würde, ist bislang jedoch noch nicht klar.