- Weil sich in der Versorgung mit Impfstoffen ein Mangel abzeichnet, gibt Wirtschaftsminister Guy Parmelin ab Samstag die Pflichtlager frei.
- Versorgungsstörungen gibt es demnach bei verschiedenen Impfstoffen, die im Schweizerischen Impfplan empfohlen werden.
- Darunter sind Auffrischungsimpfungen für Kinder gegen Diphtherie, Keuchhusten, Kinderlähmung und Wundstarrkrampf sowie Impfstoffe gegen Hirnhautentzündung und Windpocken.
Das schreibt das eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) in einer Mitteilung. Die Gründe für den Mangel sind demnach vielfältig. Die betroffenen Impfstoffe sind weltweit stark nachgefragt und nicht in ausreichender Menge vorhanden. In der Schweiz kam es zu Zulassungsänderungen und der damit verbundenen Auflösung von Pflichtlagern, was die Situation zusätzlich verschärfte.
Gleichzeitig gibt es Neuzulassungen. Diese werden gemäss dem WBF die Versorgung nachhaltig stabilisieren, sobald ein neues Gleichgewicht erreicht ist. Die neuen Zulassungsinhaber und jene mit neuen Produkten werden die Pflichtlager sukzessive wieder auffüllen, das aber unter der Voraussetzung, dass die Versorgung gewährleistet ist.
Entspannung im Frühjahr 2024
Die Freigabe der Pflichtlager gilt für alle der Pflichtlagerhaltung unterstellten Impfstoffe der Humanmedizin, auch wenn zurzeit Versorgungsengpässe nur einen Teil der Impfungen betreffen. Mit dem Schritt kann die Versorgung bei kurzfristigen Engpässen rasch mit Ware aus den Pflichtlagern verbessert werden. Mit einer Entspannung der Lage wird im Frühjahr 2024 gerechnet.
Die Impfempfehlungen des Bundesamts für Gesundheit und der Eidgenössischen Kommission für Impffragen gelten weiterhin, wie das WBF mitteilte. Dazu würden die beiden Bundesstellen ihre Empfehlungen anpassen, wenn die Nachfrage nicht mehr zu decken wäre. Das sei aktuell jedoch nicht notwendig.