- Aufgrund der drohenden Versorgungskrise werden neue Ideen zur Energieproduktion lanciert.
- Den Anfang macht die Wirtschaft. Mittels Initiative sollen Staudämme erhöht und neu gebaut werden.
Wegen der Versorgungskrise will Swissmem-Chef Stefan Brupbacher den Ausbau von Wasserkraftwerken mittels Initiativen lancieren. Die Politik ist interessiert, es gibt aber auch kritische Stimmen.
Die 15 Wasserkraftprojekte seien unbestritten, ein Teil davon werde aber seit Jahren durch Einsprachen verzögert oder verhindert, sagt Brupbacher. Aber warten könne man nicht mehr. Er fordert darum: «Diese Einsprachemöglichkeiten müssen wir drastisch verringern. Die Verfahren müssen gekürzt oder vereinigt werden, damit das Volk, wenn möglich, nächstes Jahr über eine Beschleunigungsinitiative zum Bau dieser 15 Anlagen abstimmen kann.»
Die Einsprachemöglichkeiten müssen drastisch verringert werden.
Das Ziel wäre, Ende dieses Winters eine konkrete Vorlage zu haben, so Brupbacher weiter.
Ein interessanter Vorschlag, findet SP-Energiepolitiker Roger Nordmann. «Mein Ziel ist es, diese 15 Projekte zu bauen. Sie erhöhen die Versorgungssicherheit massiv und sie produzieren ökologisch Strom. Der biologische Schaden ist quasi inexistent. Dort wo es schon eine Staumauer gibt, ändert sich nichts, wenn man diese erhöht.»
Die Staumauern müsste man bei 13 Projekten erhöhen. Zwei Staumauern müssten an der Trift im Berner Oberland neu gebaut werden. Dort blockieren Einsprachen von Umweltschützerinnen und -schützern seit Jahren den geplanten Bau. Auch am Gorner oberhalb von Zermatt im Wallis haben Naturschützerinnen und -schützer bereits Widerstand angekündigt.
Am Ziel vorbei?
Pro Natura-Präsidentin und SP-Nationalrätin Ursula Schneider-Schüttel steht ebenfalls zum Ausbau der 15 Projekte. Sie sagt aber, dass Brupbachers Idee am Ziel vorbeischiesse. Denn der Ausbau der Wasserkraft würde bereits in den Umweltkommissionen diskutiert und bald ins Parlament kommen. «Eine Volksabstimmung würde hier gar nichts bringen.»
Eine Volksabstimmung würde hier gar nichts bringen.
Und auch die Bewilligungsverfahren könnten nicht so einfach ganz zusammengestrichen werden. «Wir vonseiten der Umweltorganisationen haben den Eindruck, dass die Interessen des Umweltschutzes jetzt sehr stark unter Druck kommen.»
Eine Sache steht für die Umweltorganisationen fest: Der Naturschutz dürfe nicht zugunsten der Versorgungssicherheit geopfert werden.