Mehrere Felsbrocken sind am Dienstagmorgen ins Tal gestürzt, wie auf Videos zu sehen ist. Teile der sogenannten Insel rutschen mittlerweile über drei Meter pro Tag Richtung Tal, wie die Gemeinde Albula auf Twitter mitteilte.
Der Berg ist so aktiv wie noch nie.
Darum mussten Bäuerinnen und Bauern, die am Morgen um 8 Uhr auf der Wiese am Arbeiten waren, das Gebiet bis am Mittag verlassen haben. Eigentlich war geplant, dass sie sich bis am Abend um 21 Uhr auf ihren Wiesen aufhalten dürfen, um ihre Landwirtschaftsarbeiten zu verrichten.
Von der Gemeinde Albula heisst es weiter, dass man noch nichts Genaues über die Entwicklung am Berg sagen könne. Und weiter: Die Evakuierung könne noch lange dauern, da sich die Bewegung am Berg verändert habe. Letzte Woche bewegten sich die Felsmassen noch mit einer Geschwindigkeit von einem Meter pro Tag.
«Der Berg ist so aktiv wie noch nie», sagt Christian Gartmann, Sprecher der Gemeinde Albula gegenüber dem Regionaljournal Graubünden. Der Felssturz vom Dienstagmorgen sei im Vergleich zur Masse der gesamten Insel ein «ganz kleiner Felssturz». Er dürfte aber angekündigt haben, dass der sogenannte Prozesswechsel am Berg bevorstehe. Ob mehrere Felsstürze, ein grosser Bergsturz oder der sogenannte Schuttstrom zu erwarten sind, das sei nach wie vor offen.
Grosser Bergsturz laut Experten unwahrscheinlich
Am vergangenen Mittwoch hatten Experten des Kantons und des Frühwarndienstes die Bewohnerinnen und Bewohner darüber informiert, dass ein grosser Bergsturz unwahrscheinlich sei. Am Montag schrieb die Gemeinde, dass die «Blockschläge» wieder zugenommen hätten. Auch die gemessene Geschwindigkeit der Bewegungen der sogenannten «Insel» sei wieder steil angestiegen.