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Drohendes Energieproblem Bund lockert Grenzwerte: In Birr könnte die Luft dreckiger werden

  • Falls der Bund das Notkraftwerk im aargauischen Birr wirklich in Betrieb nimmt, stösst dieses zu viele Schadstoffe in die Luft aus.
  • Der Bund will deshalb die Grenzwerte für Stickoxide und Kohlenmonoxide in der Schweizer Luft-Reinhalteverordnung temporär erhöhen.
  • Das hat das Bundesamt für Energie BFE auf Anfrage der «Aargauer Zeitung» bestätigt.
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Archiv: Im aargauischen Birr wird ein Notkraftwerk gebaut
Aus Schweiz aktuell vom 21.09.2022.
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Laut der Meldung des BFE wird das Notkraftwerk Birr pro Tag etwa 2.8 bis 4.8 Tonnen Stickoxide ausstossen, je nachdem, ob Erdgas oder Heizöl verbrannt wird.

Der Ausstoss von Kohlenmonoxiden beträgt pro Tag bei Gasbetrieb 6.7 Tonnen, bei Öl 2.8 Tonnen. Auch die Lärmbelastung von bis zu 74 Dezibel sei bei nahe gelegenen Wohngebäuden über längere Zeit hinweg unzumutbar, bestätigt das BFE laut der Zeitung.

Schallschutzfenster für Wohngebiet

Deshalb plant oder prüft der Bund Lärmschutzmassnahmen wie etwa den Einbau von Schallschutzfenstern in den betroffenen Wohnungen und den Bau von Lärmschutzwänden auf dem Areal der Firma General Electric Gas Power.

Dort wird seit Ende September an der Anlage gebaut, welche ab Februar bei einem allfälligen Strommangel in der Schweiz zum Einsatz kommen soll.

Eine der acht Turbinen, die in Birr stationiert werden, ist abgelichtet.
Legende: Eine von zwei Gasturbinen des italienischen Energieunternehmens Ansaldo Energia, das in Birr ein Testkrafwerk betreibt. (5. Oktober 2022) Keystone/CHRISTIAN BEUTLER

BFE-Mediensprecherin Marianne Zünd wird in der «Aargauer Zeitung» mit der Aussage zitiert, nach Möglichkeit würden die acht Turbinen mit Erdgas, nicht mit Heizöl betrieben. Arbeiten für den Anschluss ans Gasnetz liefen.

Das Kraftwerk wird nur in Betrieb genommen, wenn ein Strommangel droht – deshalb der Name Notkraftwerk. Im Januar ist ein Testbetrieb vorgesehen.

Das ist das Gelände, wo die acht Turbinen zusammen ein Notkraftwerk bilden.
Legende: Der Bauplatz auf dem Areal von GE Gas Power, wo gemäss Verordnung des Bundesrates ein Notkraftwerk gebaut werden soll. (5. Oktober 2022) Keystone/CHRISTIAN BEUTLER

«Mächtig stinken und unglaublich laut»

Klimastreik-Aktivisten haben in Birr gegen das Notkraftwerk protestiert und planen künftig weitere Protestaktionen. In dieser Ortschaft werde es ab Februar «mächtig stinken und unglaublich laut sein», sagten sie.

Auch die Aargauer Kantonsregierung forderte Nachbesserungen, etwa eine andere Anordnung der Turbinen auf dem Gelände zum Schutz der Nachbarn.

Ein Demonstrationszug läuft auf  Strasse. Leute halten Fahnen und Plakate hoch, auf einem steht: Keine neuen Kraftwerke
Legende: Rund 50 Personen demonstrieren am 8. Oktober in Birr gegen das geplantes Öl- und Gas-Notkraftwerk. Keystone/URS FLUEELER

Die Klimaaktivisten kritisierten auch den durch die Verbrennung von Öl oder Gas entstehenden Ausstoss von klimaschädlichem CO2. Dieser beträgt nach Angaben des BFE bei Erdgasbetrieb 3625 Tonnen pro 24 Stunden, bei Öl 4786 Tonnen.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 19.10.2022, 17:30 Uhr ; 

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