- Fische und somit auch die Fischerei leiden wegen überdüngter Gewässer und klimabedingt zu warmem Wasser.
- Die Sauerstoffkonzentration in der Hälfte der grössten Schweizer Seen ist tiefer als es die Gewässerschutzverordnung vorschreibt.
- Das steht in einem Bericht, den der Bundesrat auf Bestellung des Parlaments erstellt nun verabschiedet hat.
Fliessende Gewässer und Seen stehen unter Druck. Grund dafür sind Verbauungen, Rückstände von Pestiziden und Düngemitteln, Verunreinigungen, der Klimawandel und gebietsfremde Arten.
Künstliche Belüftung wegen zu viel Dünger
Dank dem Phosphatverbot für Waschmittel und Auflagen für die Landwirtschaft sei die Belastung der Seen mit Nährstoffen geringer geworden, wie das Bundesamt für Umwelt (Bafu) schreibt. Trotzdem erfüllen viele der grossen Seen die Anforderungen der Gewässerschutzverordnung nicht.
Vor allem in Regionen mit vielen Nutztieren und viel Ackerbau sind Seen nach Angaben des Bafu noch immer massiv überdüngt. So müssen beispielsweise der Sempachersee, der Baldeggersee und der Hallwilersee künstlich belüftet werden.
Seen müssen sich genügend abkühlen können
Die Klimaerwärmung lässt die durchschnittlichen Wassertemperaturen steigen, das ist relevant für das Überleben der Fische. Wasserschichten können sich nur dann durchmischen, wenn der See im Winter genügend abkühlen kann. So gelangt der Sauerstoff von der Oberfläche in die Tiefen und die Nährstoffe an die Oberfläche des Sees.
Der Bericht empfiehlt darum bestehende und neue Massnahmen konsequent umzusetzen. So sollen mit Schatten spendenden Gehölzen am Ufer von Fliessgewässern naturnahe Temperaturen gefördert werden. Weiter sollten mehr Grund- statt Quellwasser genutzt werden und die Kläranlagen für das Herausfiltern von Mikro-Verunreingungen aufgerüstet werden.
Wenn Fische leiden, leiden auch die Fischer
Die Ansiedlung und Ausbreitung von gebietsfremde Arten, die den Fischen ebenfalls zusetzen, sollen wenn immer möglich verhindert werden.
Der Bericht des Bafu nimmt auch die Berufsfischer in die Pflicht. Diese sollen langfristig planen und spezifische Lösungen für die Seen in ihren Gebieten erarbeiten. Eine nationale Plattform könnte laut Bericht den Austausch fördern. Denn was den Fischen zusetzt, lässt auch die Fischerei leiden.