«Lucy», die Zürcher Weihnachtsbeleuchtung an der Bahnhofstrasse funkelt und glitzert wie immer in der Adventszeit. Trotz Pandemie sind viele Menschen in der Zürcher Innenstadt unterwegs, um Geschenke zu besorgen. In der Stadt Zürich geht das Weihnachtsgeschäft seinen gewohnten Gang – mehr oder weniger. Weil die Geschäfte weniger Kunden aufs Mal einlassen dürfen, bilden sich davor häufig lange Schlangen.
Seit die Geschäfte nur noch bis 19 Uhr offen haben dürfen, sei das Einkaufen hektischer geworden. Die Stimmung sei insgesamt aggressiver geworden, die Leute ungeduldiger, so das Empfinden von Befragten. Was auch auffalle: Weihnachtseinkäufer aus dem Aargau oder der Innerschweiz habe es weniger als sonst.
In Aarau läuft es – auch dank kleinen Geschäften
Ein Augenschein in Aarau zeigt: Im Zentrum der Stadt mit über 20'000 Einwohnerinnen und Einwohner sind auch an eher verkaufsarmen Tagen Passanten unterwegs. Man habe seit dieser Woche zwar etwas weniger Frequenz, dafür kaufe die Kundschaft mehr, heisst es beim Aarauer Gewerbeverband.
Wie das Weihnachtsgeschäft läuft, sei branchenabhängig, heisst es bei der Altstadtvereinigung Zentrum Aarau auf Anfrage. Es laufe ganz okay bis gut, im Rahmen des Vorjahres. Vom Weihnachtsgeschäft könnten insbesondere die kleinen Läden profitierten: «Dank der strikten Umsetzung der Schutzkonzepte und der Einlassbeschränkung können sie ausreichend Sicherheit garantieren und das werde von den Kundinnen und Kunden honoriert».
Diszipliniertes Shopping in Luzern
Auch wenn die Gassen in der Luzerner Altstadt so wie letzten Samstag voller Menschen sind, laufe das Weihnachtsgeschäft bisher relativ verhalten, sagt Josef Williner von der City Vereinigung, dem Verband der Stadtluzerner Geschäfte. «Wenn die Läden offen haben, hat es zwar genügend Kundschaft, doch wir spüren die fehlenden Abend- und Sonntagsverkäufe.» Für eine Bilanz sei es noch zu früh. Entscheidend werden die nächsten Tage sein.
Fest stehe, dass die Menschen vor lauter Weihnachtseinkäufe nicht vergessen würden, im Freien eine Maske zu tragen. Das sagt der Sprecher der Luzerner Polizei Urs Wigger auf Anfrage. «Besonders im Gedränge der Altstadt, an der Hertensteinstrasse etwa, funktioniert es einwandfrei», so Wigger.
Verhaltene Weihnachtsstimmung in Chur
In vielen Städten gibt es in diesem Jahr keinen Weihnachtsmarkt – anders in Chur. Hier kann der Christkindlimarkt in der Bahnhofstrasse unter strengen Auflagen stattfinden. Die Zahl der Stände wurde deutlich reduziert. Statt wie üblich rund 50 Marktstände sind es in diesem Jahr gerade mal elf.
In der ersten Woche sei der Markt sehr gut besucht gewesen, berichtet Marktchef Peter Hutter. «Seit anderthalb Wochen aber laufen die Geschäfte nur noch verhalten». Nachdem die Bündner Regierung Anfang Dezember die Restaurants geschlossen habe, seien auch deutlich weniger Leute in der Stadt unterwegs gewesen. Das habe man auch auf dem Markt gespürt, erklärt Hutter.
Weiterhin Kundschaft aus dem Dreiland in Basel
In Basel laufe das Weihnachtsgeschäft den Umständen entsprechend gut, sagt der Präsident des Vereins Pro-Innerstadt Mathias Böhm. Tatsächlich ist in der Innenstadt von Zurückhaltung wegen Corona nur wenig zu spüren. Auch weil bis anhin die Kundschaft aus Frankreich und Deutschland nicht ausgeblieben sei, wie eine kurze Umfrage in den Geschäften zeigt.