Bundespräsident Alain Berset hat die Verdienste der verstorbenen Alt Bundesrätin Elisabeth Kopp gewürdigt. Diese habe bei der Modernisierung des Zivilrechts – einem Meilenstein für die Gleichstellung – eine Schlüsselrolle gespielt.
Elisabeth Kopp nahm als erste Frau auf einem Bundesratssessel Platz und war zwischen 1984 und 1989 in der Landesregierung tätig. Die Politik würdigt in vielen Stellungnahmen die Magistratin.
«Die Schweiz hat eine grosse Persönlichkeit verloren», schrieb Aussenminister Ignazio Cassis auf Twitter. Als erste Frau habe Kopp liberale Werte in den Bundesrat eingebracht. Er und seine freisinnige Bundesratskollegin Karin Keller-Sutter seien tief betroffen über den Tod Kopps.
Justizministerin Elisabeth Baume-Schneider ehrt Kopp ebenfalls: «Sie war eine Pionierin für Frauen in der Politik», schreibt die Sozialdemokratin auf Twitter. «Ich drücke ihrer Familie und ihren Angehörigen mein tiefstes Mitgefühl aus.»
Auch die Partei von Elisabeth Kopp, die FDP Schweiz, hat sich zu ihrem Tod geäussert: «Wir verabschieden uns von einer Polit-Pionierin! Elisabeth Kopp hat die politische Laufbahn von und für viele Frauen massgeblich geprägt. Danke.»
FDP-Parteipräsident Thierry Burkart lässt verlauten: «Sie war eine charismatische Politikerin und eine Pionierin der Gleichstellung von Frau und Mann.» Und FDP-Vizepräsident und Nationalrat Philippe Nantermod sagt: «Die FDP verliert eines ihrer prominentesten Mitglieder, eine Frau, die die Geschichte der Schweiz geprägt hat.»
Auch alt Bundesrat Adolf Ogi erinnert sich gut an Elisabeth Kopp: «Sie hatte ein globales Denken und war mutig.» Zudem habe sie ein Gespür für politische Sachgeschäfte gehabt und Prioritäten setzen können. Zu Kopps Rücktritt aus der Landesregierung auf Ende Februar 1989 sagt Ogi: «Wir waren sehr traurig, als sie plötzlich hat gehen müssen». Er werde nie ihre Verabschiedung vergessen.
Engagement für neues Eherecht
Elisabeth Kopp sei eine ganz wichtige Politikerin für die Schweiz gewesen, sagt alt CVP-Bundesrätin Ruth Metzler-Arnold. Sie habe Kopp als sehr humorvollen Menschen in Erinnerung. Kopp habe dazu beigetragen, dass Frauen in der Politik den Stellenwert erhalten haben, den sie heute haben.
«Sie hat zudem Themen aufgegriffen, die damals vielleicht nicht so selbstverständlich waren. Ich war damals an der Uni als sie gewählt wurde, ihre Amtszeit habe ich als Studentin miterlebt. Wir mussten das alte und das neue Eherecht lernen. Wie Frau Kopp für das neue Eherecht gekämpft hat, argumentiert hat, das ist in meiner Erinnerung geblieben. Die Gegner sprachen immer vom Richter im Ehebett. Nach der gewonnenen Abstimmung sagte sie: Ich versichere Ihnen, meine Damen und Herren, sie werden morgen neben ihrem Mann oder ihrer Frau aufwachen und es wird kein Richter im Bett sein. Das ist Elisabeth Kopp.»
Über Parteigrenzen hinaus
Auch ausserhalb des Parteispektrums wird die verstorbene alt Bundesrätin gewürdigt. Die Co-Präsidentin von Operation Libero, Sanija Ameti, schreibt: «Sie hat das Leben so vieler Schweizerinnen verändert.» Sie reagierte emotional, als sie erfuhr, dass ihr grosses Vorbild gestorben ist. «Immer, wenn ich unsicher bin, oder wenn ich das Gefühl habe, es ist so schwierig, als junge Frau in der Politik ernst genommen zu werden, denke ich an Frau Kopp und daran, was sie alles durchgemacht hat.»
Carla Reinhard, GLP-Gemeinderätin der Stadt Zürich, anerkennt die Leistungen Kopps: «Eine Wegbereiterin für uns Frauen. Ruhe in Frieden.»
Elisabeth Kopp hat die politische Laufbahn von und für viele Frauen massgeblich geprägt. Danke.
Die Frauendachorganisation Alliance F würdigt die verstorbene Alt Bundesrätin als grosse Pionierin der Frauenrechte. Sie habe als erste Bundesrätin den Weg für viele Frauen in der Politik geebnet. Sie habe das neue Eherecht erkämpft und sei auch mit über 80 Jahren noch engagierte Unterstützerin von «Helvetia ruft!» gewesen, der überparteiliche Bewegung der Frauen in der Politik, schreibt die Organisation auf Twitter.
Die Zürcher Frauenzentrale schreibt: «Wir verabschieden uns von einer Polit-Pionierin! Elisabeth Kopp hat die politische Laufbahn von und für viele Frauen massgeblich geprägt. Danke.»