Bereits in diesem Winter wäre die Organisation für Stromversorgung (Ostral) bereit für Sparmassnahmen gewesen. Kontingentierungen oder Stromabschaltungen wären möglich gewesen. Solche Szenarien sind auch für den nächsten Winter denkbar. Zudem sieht Ostral-Chef Lukas Küng auch Raum für Verbesserungen.
Es bleibt einfach kritisch.
Die Kommunikationskanäle zwischen den Energieversorgern in der Schweiz müssen funktionieren, meint Küng. Im Notfall müssten rund 600 Energieversorger in der ganzen Schweiz zusammenarbeiten. Da ist es wichtig, dass sich die Versorger gegenseitig kennen.
Küng führt dazu aus: «Man muss Treffen von den einzelnen Regionen und Sektoren machen, damit man weiss, wer wofür zuständig ist. Bei 600 Netzbetreibern gibt es immer wieder Wandel in der gesamten Organisation.»
Ungewisse Aussichten
Für den kommenden Winter bleiben Unsicherheiten. Die Ostral hat auf diese aber selbst keinen Einfluss. Es könnte einen trockenen Sommer oder einen kalten Winter geben, all das würde einen Unterschied ausmachen. Zudem ist es unsicher, inwiefern sich die Gasspeicher in Europa füllen lassen. Auch ob Frankreichs Kernkraftwerke in Betrieb sein werden, steht noch in den Sternen. Küng fasst zusammen: «Es bleibt einfach kritisch.»
So könnte es im kommenden Winter zu einer Strommangellage kommen. Sofern sich die Stauseen in der Schweiz weniger gut füllen oder das Thermometer deutlich tiefer sinkt, könnte sich die Lage zuspitzen. Dann müsste die Organisation für Stromversorgung in ausserordentlichen Lagen zum Einsatz kommen und vorbereitete Massnahmen ergreifen.