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Öffentlicher Verkehr: Turbo beim Klimaschutz
Aus Rendez-vous vom 01.05.2023. Bild: Keystone/CHRISTIAN BEUTLER
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Energiewende bei der Mobilität Der ÖV will bei der Energieeffizienz Vollgas geben

CO2-freie Busse, rekuperierende Züge und Computersysteme sollen den öffentlichen Verkehr noch klimafreundlicher machen.

Der Verkehr auf Strasse, Schiene und in der Luft verbraucht rund einen Drittel der gesamten Energie in der Schweiz. Der öffentliche Verkehr ist dabei bereits heute deutlich klimafreundlicher und effizienter als der private. Wer mit dem Auto fährt, braucht im Schnitt sechsmal mehr Energie pro Kilometer als wer mit der Bahn unterwegs ist. Und auch Tram und Bus schneiden klar besser ab als das Auto.

Dieselbusse haben ausgedient

Dennoch müsse und wolle der öffentliche Verkehr noch sparsamer werden, sagt Ueli Stückelberger, Direkor des Verbands öffentlicher Verkehr (VÖV): «Wir glauben, bis 2050 um 30 Prozent energieeffizienter werden zu können.» Ausserdem wolle man schon zehn Jahre früher den gesamten Fuhrpark elektrisieren: Bis 2040 sollen alle Diesel- durch Elektrobusse ersetzt werden.

Der Bus ist grün. Hintendrauf steht: Ich bin ein E-Bus.
Legende: Der vollständig batteriebetriebene Gelenk-E-Bus der BVB bei einer Fahrt durch Basel. KEYSTONE/Georgios Kefalas

Dabei wird auf den technologischen Fortschritt gesetzt: etwa mit neuen Trolleybussen, die mit einer Stromleitung fahren können, aber auch eine Batterie an Bord haben für Streckenabschnitte ohne Stromleitung.

Bei Talfahrt soll Strom gewonnen werden

Auch bei den Eisenbahnen bringe der Fortschritt mehr Effizienz, ergänzt Renato Fasciati, Direktor der Rhätischen Bahn (RhB). So würden etwa 56 neue Triebzüge angeschafft, die beim Beschleunigen viel weniger Strom verbrauchen. Ausserdem können sie beim Bremsen mehr Energie rekuperieren, also Strom rückgewinnen und ins Netz einspeisen.

Ausserdem will die Rhätische Bahn massiv in Fotovoltaik investieren. «Wir werden beim neuen Bahnhof in Landquart über den Dächern Solarmodule installieren», so Fasciati. Gleiches geschehe schon bei den neuen Werkstätten. Weitere Projekte auf dem Streckennetz sind in Planung.

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Energie kann zudem eingespart werden, indem der Fahrbetrieb flüssiger wird. So kann etwa viel Strom gespart werden, wenn ein Güterzug nicht abbremsen und wieder beschleunigen muss. Es gebe Computerprogramme, die den Lokomotivführern und -führerinnen helfen könnten, das optimale Tempo zu finden, um Strom zu sparen und pünktlich zu sein, sagt VÖV-Chef Stückelberger.

Klar kostet das alles, aber es ist auch ein langer Horizont.
Autor: Ueli Stückelberger Direkor des Verbands öffentlicher Verkehr (VÖV)

Neue Züge, neue Busse, neue Computerprogramme – das alles kostet. Wie viel, ist noch nicht bekannt. «Klar kostet das alles, aber das ist auch nicht alles von heute auf morgen, sondern ein langer Horizont», sagt Stückelberger.

Er weist aber darauf hin, dass die Investitionen über viele Jahre hinweg nötig seien. «Und das muss es uns in der Schweiz auch wert sein.» Stückelberger ist überzeugt, dass die Preise durch die Energiesparmassnahmen im öffentlichen Verkehrs nicht steigen würden.

Gefahr des Rebound-Effektes?

Bleibt noch die Gefahr des sogenannten Rebound-Effektes: Die Gefahr also, dass all diese Effizienzfortschritte zunichtegemacht werden könnten durch die Zunahme des Verkehrs. «Wir sehen das, aber das ist keine Gefahr», entgegnet Stückelberger. Denn der öffentliche Verkehr sei ja das energieeffizienteste Verkehrsmittel.

Anders gesagt: Der öffentliche Verkehr wolle beim Klimaschutz und beim Energiesparen nicht Teil des Problems sein, sondern Teil der Lösung.

Rendez-vous, 01.05.2023, 12:30 Uhr

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