- Die Notbrücke über die Sernf im von Erdrutschen betroffenen Gebiet bei Schwanden ist fertiggestellt.
- Damit haben Räum- und andere Fahrzeuge nun Zugang zu den Erdmassen, die mehrere Häuser zerstört haben.
- Der Gemeindepräsident von Glarus Süd spricht zudem über die Bedrohung, die weiterhin akut ist. Noch können etwa 60'000 Kubikmeter abrutschen.
Mehrere Häuser wurden bei Erdrutschen im Gebiet «Wagenrunse» in Schwanden komplett zerstört. Aktuell sind noch 90 Personen evakuiert. Wegen vom Strassennetz abgeschnittener Häuser und Wohnbauten beantragte die Gemeinde Glarus Süd Hilfe bei der Schweizer Armee. Inzwischen hat das Militär eine Notbrücke über den Fluss Sernf gebaut.
Die Brücke ist knapp 37 Meter lang, sechs Meter breit und hat eine Tragfähigkeit von 40 Tonnen. Neben den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Gewerbetreibenden müssen auch Lastwagen und schwere Baumaschinen die Notbrücke befahren können.
Die neue Brücke schafft auch eine Zufahrt zum Gebiet, wo das Geröll vor fünf Wochen die Gebäude unter sich begrub. Räumfahrzeuge können nun ins betroffene Wohn- und Gewerbegebiet vordringen. Die Lage bleibt aber ungewiss: Rund 60'000 Kubikmeter Material drohen noch herunterzukommen. Das ist doppelt so viel wie das, was bislang abrutschte.
Ohnmacht und Abwarten
Das Leben in Schwanden gehe weiter, sagt Hansruedi Forrer, der Gemeindepräsident von Glarus Süd. Allerdings: «Wir warten immer noch auf die Massen, die noch oben sind. Das ist eine permanente Unsicherheit.»
Eine gewisse Ohnmacht bleibe auch für ihn als Gemeindepräsident zurück: «Wenn wir wüssten, dass der Rest am 12. November abrutscht, könnten wir gelassener sein.» Andererseits sei die Zeit, die man bislang hatte, wertvoll gewesen. «Jetzt sind wir vorbereitet auf ein Ereignis.»