- Seit Anfang Oktober 2024 werden Säuglinge in der Schweiz gegen das RS-Virus geimpft.
- Eine Mehrheit der Eltern lässt ihre Kinder gegen das RS-Virus impfen.
- Der Impfstoff der Passiv-Impfung mit dem Namen Nirsevimab wird laut dem Zürcher Kinderspital gut vertragen.
In den vergangenen Wintern waren die Kinderspitäler jeweils massiv überlastet, Hunderte Säuglinge und Kleinkinder mussten wegen des RS-Virus hospitalisiert werden. Ein Virus, das bei den Jüngsten massive Atemprobleme verursachen kann. Sie ringen um Luft und können nicht mehr trinken. Zum Teil mussten die Babys tagelang mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt oder sogar beatmet werden.
Die neue Impfung hat diese Probleme jetzt entschärft. «Es sind bis jetzt weniger Säuglinge und Kleinkinder wegen des RS-Virus hospitalisiert, hier im Zürcher Kinderspital und auch schweizweit», sagt Christoph Berger, Chefarzt Infektiologie des Zürcher Kinderspitals.
Obwohl genaue Zahlen noch fehlen, sehe man den Unterschied zu vergangenen Jahren. Noch sei es aber zu früh, um abschliessend Entwarnung zu geben, der Winter sei noch nicht vorbei.
Trotzdem herrscht Zuversicht: Daten aus anderen Ländern, welche die passive Impfung bereits länger verwenden, zeigen, dass die Impfung eine positive Wirkung hat. Laut Christoph Berger können weit mehr als die Hälfte der Spitaleintritte verhindert werden.
Passiver Impfstoff verursacht keine Nebenwirkungen
Da es sich beim Wirkstoff Nirsevimab nicht um eine klassische Impfung handle, sondern um eine Impfung mit Antikörpern, gebe es auch keine Nebenwirkungen. «Die Verträglichkeit ist sehr gut», so der Chefarzt. Der Nachteil: Diese passive Impfung ist nur etwa fünf Monate lang wirksam.
Zurzeit wird deshalb eine neue aktive Impfung mit einem Antigen getestet. Wegen massiver Nebenwirkungen hat die Herstellerfirma Moderna die Entwicklung dieses Impfstoffs unterbrochen. «Diese Impfung kam in der Schweiz nicht zur Anwendung», versichert Berger.
Die passive Impfung hingegen wird allen Eltern empfohlen, deren Kinder nach dem 1. April 2024 geboren sind. Wer unsicher sei, solle das Thema mit dem Geburtsspital oder der Kinderärztin besprechen, so Berger.