- Zehn Schweizer Unternehmen haben mit Bundesrat Alain Berset neue Ziele für eine Zuckerreduktion in Lebensmitteln vereinbart.
- Eine entsprechende Erklärung haben unter anderem die Getränkehersteller Coca-Cola und Rivella sowie der Detailhändler Volg unterzeichnet.
- Die Unterzeichner-Firmen sind somit bereit, den Zuckergehalt ihrer Produkte bis Ende 2024 schrittweise und über die gesamte Produktpalette hinweg um zehn Prozent zu senken.
Die Schweizer Bevölkerung konsumiert doppelt so viel Zucker, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt. Das sind durchschnittlich rund 25 Würfelzucker oder 100 Gramm pro Tag, so das Eidgenössische Departement des Innern (EDI).
Zu viel Zucker führt zu Krankheiten wie Fettleibigkeit, Herzkreislaufstörungen oder Diabetes Typ 2, welche die häufigsten Todesursachen in der Bevölkerung sind.
«Bedeutender Hebel»
Deshalb hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) die sogenannte «Erklärung von Mailand» an der dortigen Weltausstellung 2015 ins Leben gerufen. Mit den zehn weiteren Firmen haben nun insgesamt 24 Lebensmittelhersteller und Detailhändler die Erklärung unterschrieben.
Gerade Getränke seien ein «bedeutender Hebel», schreiben die Verantwortlichen. Denn Erhebungen zeigten, dass 38 Prozent des zugesetzten Zuckers in unserer Ernährung aus Getränken stammen.
Auf Kurs
Eine im Jahr 2021 durchgeführte Standortbestimmung des BLV zeigt, dass die vereinbarten Reduktionsschritte beim Joghurt und Cerealien bis 2024 erreicht werden. Im Durchschnitt sank der Gehalt an zugesetztem Zucker in Joghurts seit 2018 um über fünf Prozent, in Frühstückscerealien um 13 Prozent. Als Zwischenziel vereinbart waren fünf Prozent bei Joghurts und acht Prozent bei Cerealien.
Auch sind immer mehr Produkte ganz ohne Zuckerzusatz auf dem Markt. Laut der Mitteilung weisen neu lancierte Produkte oft einen Zuckergehalt auf, der deutlich unter dem Durchschnitt liegt.