- Zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie gehen Demonstranten wieder fürs Klima auf die Strasse.
- Kundgebungen waren in 18 Städten geplant.
- Die Klimastreik-Bewegung fühlt sich von der Politik im Stich gelassen.
Die Klimastreik-Organisation erklärte im Vorfeld, die Menschen hätten «ein berechtigtes Interesse daran, auf einem bewohnbaren Planeten eine Zukunft zu haben». Das sei aber nicht gehört worden. «In der Politik wurden wir von Rechts beschimpft und belächelt, von den linken Parteien benutzt und belogen», hiess es in einer Mitteilung.
Viele Schüler unter den Teilnehmern
In Basel nahmen rund 500 Personen an der Demonstration teil. Dem Aufruf waren erneut vornehmlich Schülerinnen und Schüler gefolgt, die sich um 14.00 Uhr auf dem Münsterplatz versammelten. «Ich bin traurig und wütend, weil die Mächtigen der Welt nichts gegen die Klima-Krise unternehmen», sagte eine Aktivistin bei der Eröffnungsrede der Demonstration.
In Zürich nahmen schätzungsweise mehr als 1000 Personen an der Demonstration teil. Unter den zumeist mit Hygienemasken geschützten Teilnehmern waren nicht nur Schüler, sondern auch ältere Personen.
Neben der üblichen Forderung nach Klimaschutzmassnahmen wie einer raschen Senkung der CO2-Emissionen, wurde an der Kundgebung in Zürich auch dazu aufgerufen, an der nationalen Aktionswoche in Bern teilzunehmen, die vom 20. bis 25. September stattfindet.
Bund soll so rasch handeln wie bei Pandemie
In Bern versammelten sich rund 600 Menschen auf dem Waisenhausplatz. Fast alle trugen eine Schutzmaske. Auf ihren Plakaten standen die gleichen Forderungen wie vor der Corona-Pandemie: «Nachtzüge statt Billigflüge» und «Klimaschutz macht Kinder froh und Erwachsene ebenso».
Die Klimakrise sei durch die Corona-Pandemie in den Hintergrund gerückt worden, sagte eine Rednerin vor der Menge in Bern. Dabei habe die Bewältigung der Corona-Pandemie gezeigt, dass die Bundesregierung fähig sei, schnell und konsequent zu handeln. Klimastreik Bern forderte deshalb «sofortiges Handeln» genau wie in der Corona-Pandemie.
In Lausanne mobilisierte die Klimakundgebung rund 800 vor allem junge Menschen. In Genf demonstrierten rund 600 Menschen.
Proteste in 18 Städten
Nach den Demonstrationen vom Freitag sollen Ende September Aktionen des gewaltfreien und massenhaften zivilen Ungehorsams folgen. Damit wollen die Klimastreikenden «endlich ernst genommen werden». Dazu arbeiteten die verschiedenen Klimabewegungen wie Collective Climate Justice, Extinction Rebellion, Climatestreik und Collectif Break Free zum ersten Mal zusammen.
Kundgebungen am Freitagnachmittag waren etwa in den Städten und Ortschaften Bern, Freiburg, Zürich, Uster, Luzern, Lausanne, St. Gallen, Interlaken, Genf, Neuenburg, Delsberg, Schaffhausen, Altdorf, Basel, Olten, Biel und Winterthur geplant.