- Die Bewegung Klimastreik hat um fünf vor zwölf Uhr in Bern ihre Charta veröffentlicht.
- Politiker können nun zu den Forderungen Stellung nehmen und ihre eigenen Lösungsansätze präsentieren.
- Besonders angesprochen sind die Parlaments-Kandidaten. Sie könnten die Charta online ausfüllen und damit ein Versprechen für ihr klimapolitisches Handeln abgeben, heisst es in einer Mitteilung.
Das Klima-Programm sei keine Ja-Nein-Umfrage, sondern verlange von den Politikern Lösungsansätze. So müssten sich diese damit auseinandersetzen und könnten sich nicht mit ein paar Klicks ein Klimastreik-Label erwerben.
Notstand, Gerechtigkeit und Null-Emissionen
Die Charta hat drei Hauptforderungen: Die Schweiz soll den nationalen Klimanotstand ausrufen und Klimagerechtigkeit schaffen. Weiter soll sie bis 2030 netto null Treibhausgas-Emissionen ohne Einplanung von Kompensationstechnologien erreichen.
Die Emissionen sollen zwischen Anfang 2020 und 1. Januar 2024 um jährlich um mindestens 13 Prozent gegenüber 2018 sinken und danach noch um mindestens 8 Prozent pro Jahr bis 1. Januar 2030.
Eine Plattform für Lösungsansätze
Die Antworten der Kandidierenden werden Mitte September auf klimacharta.ch veröffentlicht; jene von Nicht-Kandidierenden ab Freitag. Die Klimastreik-Bewegung lädt auch Gegner ihrer Forderungen ein, die Charta auszufüllen. Sie will mit diesem Vorgehen die breite Bevölkerung erreichen und eine Diskussion anregen.
Die Charta sei nötig, weil die Klimakrise eine der grössten Herausforderungen in der Menschheitsgeschichte darstelle, schreibt die Bewegung weiter. Griffige, politische Massnahmen hingegen gebe es bisher keine, obwohl die Zeit dränge. Um die Klimaziele zu erreichen, brauche es jedoch Politiker, welche sich für eine lebenswerte Zukunft einsetzten und Lösungen umsetzen wollten. Die Charta biete ihnen eine Plattform.