- Bern und Biel wollen gemeinsam den Eurovision Song Contest veranstalten.
- Jetzt ergreifen SVP und EDU das Referendum gegen die möglichen Kantonsbeiträge an die Sicherheitskosten in der Höhe von circa 30 Millionen Franken.
- Wegen der Referendumsfrist wäre monatelang ungewiss, ob Bern die nötigen ESC-Gelder erhält.
Zürich, Basel, Genf oder doch Bern? Bis Ende August fällt die Entscheidung, welche Schweizer Stadt den ESC 2025 ausrichten darf. Die gemeinsame Kandidatur von Bern und Biel erhält nun einen Dämpfer.
Die SVP und die EDU haben am Mittwoch das Referendum gegen den Kantonsbeitrag angekündigt, den der Regierungsrat laut SVP in der Höhe von rund 30 Millionen Franken sprechen will. Die Regierung will sich erst am Donnerstag dazu äussern.
Wegen der Referendumsfristen wäre damit monatelang unklar, ob der Kanton Bern das Geld für die Austragung des ESC sprechen kann. Angesichts des engen Zeitplans könnte dies die Berner Kandidatur gefährden. Parteien oder Organisationen haben im Kanton Bern drei Monate Zeit, um die für ein Referendum nötigen 10'000 Unterschriften zu sammeln.
Stimmt der Regierungsrat dem Millionenkredit zu, kommt das Geschäft Anfang September in das Kantonsparlament. Danach beginnt je nach Entscheid die dreimonatige Referendumsfrist. Die Abstimmung wäre erst 2025.
Überlassen wir den anderen Städten die hohen Ausgaben und die weiteren Probleme, die der ESC mit sich bringt.
Warum ergreifen die Parteien das Referendum gegen den Eurovision Song Contest? Für die SVP ist der ESC angesichts der hohen Steuern im Kanton Bern ein «No-Go». Andere Kantone wie etwa Zürich, Genf oder die Stadt Basel hätten nicht nur tiefere Steuern, sondern auch mehr finanziellen Spielraum. «Überlassen wir ihnen diese hohen Ausgaben und die weiteren Probleme, die ein solcher Grossanlass mit sich bringt», so SVP-Grossrat Samuel Krähenbühl.
Die EDU kritisiert den Eurovision Song Contest an sich. Der ESC habe sich immer mehr zu einem Anlass entwickelt, an dem Antisemitismus salonfähig werde. Dies führe zu einem schweren Reputationsschaden und zu grossen Sicherheitsrisiken für den Kanton Bern.